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für die Werke Giacome tt is und des neuen Kuns tlic ht-
saales für Wechselausstellungen im Erdgeschoss
etwa gl eichzeiti g mit der Ne uer öffnung des Kuns t-
haus-Restaurants am 1.Juni 2002 abgeschlossen wer-
den. Mit dies en ersten renovierten Bauteilen kann sich
das Publikum einen Eind ruck verschaffen über die
R eno vations tätigk eit am Heimplatz.
Während die Arbeit in den T echnikräumen im
Untergeschoss des Mos erbaus weiterlief, wurde als
zw eite grosse Bauetappe der Pfisterbau in Angriff
geno mmen. Parallel zu den Massnahmen für die Tech-
nik im Kell er wurde intens iv an der Deta il- und Aus-
führung s planung des grossen Ausstellungssaales
gearbeitet. Dabei gilt es, internationa l gültige
Museumsstandards zu erfüllen, um künftig einen erst-
klassigen Ausstellungssaal zur Verfügung zu haben.
Der heute geschätzte Charakter des Baus als Zeugnis
der fünfziger Jahre soll erhalte n bleiben. Der Baube-
ginn im Saal am 1.Oktober wurde deutlich sichtbar für
unsere Museumsbesucher, da der Treppenaufgang
zum grossen Ausstellungssaal zugema uert und der
Seerosensaal geschlossen werden musste. Nach
Abschluss diese r Etappe und den nötigen Klima- und
Sicherheits tes ts wird der grosse Saal am 24. Oktober
2003 mit der Georgia-O’Keeffe-Ausstellung wieder
eröffnet. HpM
Papierrestaurierung
Für die Ausstellung «Pierre Haubensak» wur den mit
dem Künstler Rahmen und Mont agen für die grossfor-
matigen Werke k onzipiert und a usgeführt. Die von ihm
selbst entw orfene n fünfe c kigen Pultvitr ine n wur den
mit archivbeständigen Materialien ausgestattet.
Für die Ausstellung «Rudol f Koll er» so llte der
kolossal grosse Karton «Die Löwenjagd» von 1855
gerettet werden, der sich in einem sehr schl echten
Zustand bef and. Abgel agerte V ers c hmutzungen wur-
den entfernt, die am stärksten gefähr dete n aufstehen-
den Papierstellen niedergelegt und stör ende Flecken
retuschiert. Ein Rahmenkasten mit schützender Rück-
wand und Plexiglas wurde entworfen und im Kunst-
haus angefertigt. Der Karton ist auch industriehis to-
risch interessant: Zum einen war H o lzschliff papier
damal s eine neue Er findung (sie datiert auf 1844), zum
andern ermöglichte die Dampfheizwalze erst seit kur-
zem, beliebig lange und de rart breite P apierbogen
herzustellen.
Kunstwerke mit elektronischen Komponent en
stellen dem Restaurator neuartige Probleme. So war
der bereits 1985 erworbene LED (light-emitting diode)
Display «Selections from T ruisms » von Jenny Holzer
meistens in R eparatur . Mit der U nters tützung der
Künstlerin und dem LED-Hersteller in den USA war es
nun möglic h, das Kuns twerk wieder mit neuem Pro-
grammchip und Gehäus e zu reaktivieren. Das alte
Gehäuse musste d o kumentiert und anschliessend
zers tört werden. Auch anlässlich der Ausstellung
«Public Affairs» mussten Restaurierungsarbeiten an
derartigen Werken durchgeführt werden, z.B. an
Pipil otti Rists «Eindrücke Verdauen», 1993. Der gelbe
Badea nzug war sow ohl innen durch die elektrostati-
sche Anzie hung des Video-M onitors als auch aussen
durch den aus der Luft abgelagerten Sc hmutz ve run-
reinigt. Durch sorgfältiges Waschen wurde der Zustand
verbes sert. Der Video-M onitor und das Videoband
mussten von einer externen Expertin r epariert werden.
Über dies ha tten die ursprünglich ela stischen T räger
des Badeanzugs nachgegeben, so dass sie mit einem
neuen Aufhänges ys tem unterstützt werden mussten.
Auch die modernen grafischen Techniken präs en-
tier en eine br eite Palette neuer Probleme. Der techno-
l ogische Fortschritt im Bereich des Inkjet-Dr uck e rs
erlebte im letzten Jahrzehnt eine rasante E ntwicklung.
Mit solchen Geräten hergestellte Werke sind bes on-
ders empfindlich und sol lten von Anfang an besser
geschützt und optimal gelagert werden, um das
Ausbleichen und die F arbveränderungen zu v erlang-
sa men.
Die Einrichtung des Restaurierungsateliers wurde
durch einen s peziell angefertigten, schattenfreien und
von unten beleuchtbaren Unterdrucktisch für Grafik verbes sert. JR