Full text: Jahresbericht 2003 (2003)

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gestellt wird. Im doppelte n Wortsinn eine optische 
Sens ation, werden die farbigen Abbreviaturen aus 
einiger Dist anz zum Gewimme l der grossen Men- 
schena nsa mmlung. 
Die W echsel b e ziehung von freier ges tischer 
Gestaltung und präzis gesetzter F arbe, ein klassisches 
Thema der Malerei, erkundet Pia Fries in ihrem 
Bild «Labenwolf» von 2003 – eine Kombination aus 
schwungvo ll en, sehr pastosen Farbinseln, die sie auf 
eine mit Siebdruck behandelte Leinwand s etzt. 
V e rschiedene optische Ebenen spielen auch bei 
Markus Gadient (*1958) eine Rolle, von dem wir 
«Zykl us W ildens tein Nr. 93», 2002/2003, erworben 
haben. Der Basler Künstler, der bisla ng nicht in der 
Samml ung des Kuns thause s vertreten war, k ombi- 
niert Bildebenen, die zwischen Figuration und ab- 
strakter Malerei liegen, wobei er sein zentrales Sujet, 
die massiven Stämme und fe inen Verästelungen gros- 
ser Bäume , durch kontrastreiche Farbigkeit und dra- 
matische Hel ldunk el-Effek te in immer neuen Konstel- 
latione n zeigt. 
Von Sil via Gertsch, 1963 als Tochter von Franz 
Gertsch geboren, haben wir ergänzend zu früheren 
Arbeite n dies es Jahr das Hinterglasbild «Summe r» , 
2003, erworben, dessen Reiz im subtilen Kontrast des 
lichten, sommerlichen Landschaftsausschnitts und 
der Kühle der gläsernen Oberfläche liegt. 
Mit «24 Grad C», 2000, besitzt das Kunsthaus 
eines der interessantesten Bilder von Eberhard 
Havekost (*1967), einem viel ve rspr echenden Abso l- 
ve nten der Dresdner Akademie, der heute in Berlin 
ansässig ist. Havekost war fasziniert von den Verände- 
rungen einer ne uen, scheinbar schönen Welt der Zeit 
Seit dem Jahr 2001 haben wir uns bei den Erwer- 
bungen intens iv mit der zeitgenös sischen Malerei 
beschäftigt und in den vergangenen Jahren sowohl 
eine Reihe von Bildern jüngerer Künstler erworben als 
auch einige V erbind ungs linien zur bislang schon gut 
vertretenen Malerei der acht ziger Jahre gelegt. Dazu 
gehörte insbesondere das grosse Bild «Agen cé» von 
Bernar d Frize aus dem Jahr 2002, zu dem wir nun eine 
frühere Arbeit von 1996 erworben haben. Die Neu- 
erwerbung «V auxhal l» besteht aus zehn Bildern klei- 
neren F ormats , die das Prozesshafte dies er Malerei 
einl euchtend belegen. Jedes Bild ist, obwohl eigen- 
s tändig, Teil einer Entwicklung in zehn Studien über 
das Malen. Diese Serie bildet zusa mmen mit einigen 
ausgewählten Erwerbungen von Kunst der achtziger 
und ne unziger Jahre (Br idget Riley und Sean Scull y) 
eine Verbindungslinie zur Malerei der unmitte lbar en 
Gegenwart. 
Bei unseren jüngst en Erwerbungen haben wir 
unsere Kriterien beibehalten, Künstlerinnen und 
Künstler einer mittleren und jungen Generation zu 
wählen, die internationale Positionen vertreten und 
deren Werke durch malerisch-technische Qualität, 
sinnliche Präse nz und küns tl erische Kraft überzeu- 
gen. Im Hinblic k auf eine Prä sent ation im Kunsthaus- 
Anbau aus den siebziger Jahren haben wir uns in 
der Regel für mittelgrosse bis grosse F ormate ent- 
schieden. 
«Love Parade» aus dem Jahr 2003 des Karlsruher 
Akademieprofes sors Ralph Fleck (*1951) ist eines 
s einer kraftvollsten Bilder, ein Beispiel virtuoser 
Malerei in dynamischen, kurzen Pins els tri chen, mit 
der die Sehwe ise des B e trachters auf die Probe 
NEUE MALEREI
	        
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