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vo llziehe n. Den Abschluss bildeten die «Nymphéas»,
wobei erstmals alle monumentalen Seerosenbilder in
Schweize r Besitz zusammen gezeigt werden konnten
– aus der Fondation Beyeler, dem Kuns thaus und der
Stif tung Sam mlung E.G. Bührl e. Die Ausstellung
wurde unte rstützt von der Credit Suisse.
ChB
AUSSTELLUNGEN IM ERDGESCHOSS
Alberto Giacometti –
der Künstler in sein en Lebenskreisen
Anlässlich der Wiedereröffnung der Giacometti-Räume
ver gege nwär tigten im mittleren Raum, um den sich
die Seitenlichtsä l e gruppieren, eine Abfolge besonders
per sönlicher Werke Albertos Lebensphasen. Dank
der Erw erbung der Samml ung Thompson durch die
Gia c ometti-Stiftung und durch die Gross zügigk eit von
Alberto und Bruno Giacometti kam eine einzigartige
Gruppe von Selbstbildnissen und weiterer Zeugnisse
zusammen, die für das Leben und die künstl erische
Entfaltu ng des Künstl ers ungewöh nlich aussagekräftig
sind. Sie wurden nun für einmal un mittelbar vereint. In
ihrer Mitte stand das Bildnis der Mutter von 1937, das
– lang e rwünscht – nun als De positum von Anton und
Anna Bucher-Bechtler zu uns gekommen ist.
ChK
Bilderwahl! Ins Schwarze getroffen –
von Kandinsky bis Fontana
Im Zentru m der diesjährigen «Bilderwahl!» stand Was-
sily Kandinskys Gemälde «Schwarzer Fleck». Mit ihm
begab sich die Gastkurat o rin Birgit Gudat auf die Spu-
ren der singulären Farbe Schwarz in der Malerei.
Anh and von Beispiel en aus der Sammlu ng und wenigen
Leihgaben wurde der Bogen von der Klassischen
Moderne bis in die jüngste Vergangenheit gesch lagen.
Ausgangspunkt bildete Henri Matisse, wel cher der Far-
be Schwarz zur Em an zipation v erhalf . Die Reduk tion
der Farbigkeit auf Schwarz, Weiss und Grau in der Male-
rei des beginnenden 20. Jahrh un derts ken nzeich neten
exemplarische Werke aus Futurismus und Expressio-
nismus. B ilder von Joan Miró und Jean Dubuffet ergänz-
ten das Thema um den Aspekt der Materialität und
F a rbsymbolik. Ihnen wurden Werke der Konstruktivis-
ten und Konkreten gegenü ber ge stellt, deren Schwarz
sich an Typografie, F otogramm und Design orientierte.
Die gestischen und von radikaler Reduktion bestimm-
ten B ilder von Jackson Pollock und Al Held s tanden bei-
spielhaft für das Interesse der New Yorker Nachkriegs-
künstler an der Farbe S chwarz. Den Schluss setzt e
Lucio Fontana, dessen Schnitte den dunklen Raum
hinter der Leinwand erschl iessen. – Die Ausstellung
war ein Kulturengagement der Bank Jul ius Bär.
BG
AUSSTELLUNGEN IN DER SAMMLUNG
Ingo Giezendann er
Künstlerisches Tagebuch des Umbaus
Das Kuns thaus wird seit Jahren umgebaut. Zwischen
Herbs t 2003 und Somme r 2004 hat der junge Schwei-
zer Künstler Ingo Giezendanner (*1975) die baulichen
V eränderungen in Ze ic hnungen festgehalten. Die mit
Filzstift auf P apier gezeichnete n Schwarz-W eiss-Stu-
dien entstanden auf der Baustelle und eröffnen über-
ra schende Einblicke in das komplexe Baugeschehen.
Im Mai trat G ieze ndanner mit einer künstle rischen
Intervention nach aussen und realisierte auf dem Bau-
zaun vor dem geschlossenen H a upteingang des Kunst-
hauses ein 17 Meter la nges W andbild. Die G rundlage
boten die auf der Baustelle angefertigten, zwischen
Dokume ntation und Abstraktion oszillierenden Zeic h-
nungen , von denen eine Auswahl im provisorischen
Zugang zum Anbau von 1976 gezeigt wurde. Viele
Passanten und Kunsthaus-Besucher haben die Ent-
s tehung des Werkes mit grossem Interesse mit-
verfolgt. Zur Aktion von Ingo G ie zendanner erschien
«Die Bauze it ung», in der die auf der Kunsthaus-
Baustelle entstandenen Zeichnung e n abgebildet sind. MV