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2004 war für die Grafische Sam mlung in vielerlei
Hinsichten ein wichti ges Jahr. Personell brachte es
die lang ersehnte V ers tärkung im Team, indem die
50%-Assistenzstelle, die seit dem Arbeitsbeginn von
Mirjam Varadinis im September 2002 vak ant gewesen
war, wieder bes etzt werden konnte. Am 1. März begann
die junge Kunsthistorik erin Nadine F ranci ihre Arbeit
als wissenschaftliche Mitarbeiterin und unterstützt
se ither die Aktivitäte n der Grafischen Sammlung.
Darüber freuen wir uns sehr.
Das ver gangene Jahr brachte aber nicht nur eine
Verstärkung im Grafischen Team, auch die Sammlung
erfuhr einen bedeu tenden Zuwachs ihrer Bes tände.
Durch das Legat von Georges und Josi Guggenheim
kamen mit Werken von Paul Klee, Henri Laurens,
Lászl ó Mo hol y-Nagy und Lajos Kassák neue Glanz-
punkte in unsere Sa mmlung der Klassischen Moder-
ne. Wir freuen uns ganz besonders, dass wir mit dem
Werk «Ein V erzauberter im Zoo» (1933) von Paul Klee
die bereits bestehende G ruppe von insge samt 17 Klee-
Zeichnungen erneut verstärken k onnte n. Auch die Col-
lagen «Magische Zahl» (um 1920) von László Moholy-
Nagy und «Le compotier de raisins» (1916) von Henri
Laur ens biete n eine sehr schöne Er gänzung unserer
Bes tände.
Im Bereich der Gegenwartskunst erhielt die Grafi-
sche Samml ung ebenfalls eine wichti ge Schenkung.
2004 feierte die Zürcher Kuns tzeitschr ift PARKETT
ihr zwanzigjährig e s Bestehen. Zu diese m runden Ge -
burtstag erhielt das Kuns thaus Züri ch als grosszügige
Schenkung von Urs ula Ha user die Sa mmlung der Edi-
tionen seit 1984. Die insgesamt 150 Kunstwerke waren
aus der Idee entstanden, dass PARKETT nicht nur über
Künstler schr eiben, sondern eng mit ihnen zusa m-
menarbeiten wollte. So wurde für jeden Band eine
limitierte Künstleredition produziert und den Les ern
zum Kauf angeboten. Zu Beginn handelte es sich meist
um klas sische Druckgrafiken, die ins P ARKET T-Heft
eingebunden waren. Doch mit der Zeit lösten sich die
Kunstwerke vom Buch, und es ents tanden viele drei-
dimensionale Objekte, Multiples, in ganz unte rschied-
lichen Formaten und Techniken. Wenn man sich die
Liste der Künstler a nschaut, die in den letzten 20 Jah-
ren mit PARKETT gearbeitet habe n, liest sich diese wie
ein «Who is Who» der Gegenwartskunst ( siehe S. 12 f.)
– wobei einige der inzwischen bekannten Grössen zum
Zeitpunkt der «Collaboration» noch lange keine Stars
waren. Wir freuen uns daher sehr, dass die Grafische
Sammlun g nun im Besitz diese r bedeut enden Kollek-
tion ist. Die Inve ntarisierung der Sa mmlung hat
Nadine F ranci übernomm en und damit eine wichtige
Vorarbeit für die Aus stellung «PARKETT – 20 Years of
Artists’ Collaborations» und den gleichnamigen Kata-
log geleistet, in dem die einzelne n E ditionen genau
beschrieben sind.
Das künstlerische T agebuc h des Kunsthaus-
Umbaus von Ingo Giezendanner (*1975, siehe S. 17)
bescherte der Grafischen Sam mlung ebenfalls einen
wic htigen Zuw achs, indem wir alle 51 vor Ort entstan-
denen Ze ic hnungen in unsere Bestände aufnehme n
konnten.
Neben den Ausstellungsprojekten spielten 2004
die Neuerwerbungen erneu t eine wicht ige Rolle. Wir
freuen uns ganz besonders, dass wir auch im vergan-
genen Jahr einig e Sc hw erpunkte der Samm lung ver-
stärken k onnten. So erfuhren die umfassenden Dieter-
Roth-Bes tände einen wic htigen Z uwachs, indem wir
die vollständig erhal tene Sa mmlung aller V orzeich-
nungen und Andrucke zur « Mappe Schweizerische
Mobiliar» (1977), die sich seit 1980 in der Grafischen
Sammlun g befindet, ankaufen konnten. Dieses Kon-
volut ist eine e inmalige Trouvaille und gibt einen
wunderbar en Einblic k in die komplexen druc k grafi-
schen Ex perimente von Dieter Roth. Ebenfalls einen
Samm lungs schwerpunkt er gänzt die Coll age «lecole
Grafische Sammlung