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Im vergangenen Jahr führten wir die Restaurierung
unserer Aussenskulpturen w eiter, die wir 2004 begon-
nen hatt en. Im Hinblick auf die bevorstehende Ausstel-
lung von Rodin galt das Interesse in erster Linie s einen
Plastiken. Innerhalb dieses Bestands bot natürlic h
«Das Höllentor» die mit Abstand grösste Herausforde-
rung. Galt es doch, die verrostete Tragkonstruktion auf
der Rückseite komplett durch rostfreien Stahl zu
ersetzen und die V orderseite von Schmutz zu befreien.
Die durch die Aufs tell ung im Freien verlorene P atina
wurde an den e xponierte n Stellen farblich er gänzt.
Zum Schlus s wurde die Skulptur , wie alle Figur en im
Freien, nach internationaler Usanz zum Schut z der
Oberfläche mit einem mikrokristallinen Wachs über-
zogen . Dies er W ac hs überzug wird jährlich kontrolliert
und nach Bedarf von den spezial i s ierten Fachkollegen
Rolf F ritschi und Giacomo Pegurri erneuert.
Ein weiteres Kunstwerk, das nach drei Jahren des
Umbaus aus seine r Schutzverpackung befreit werden
konnte, war die Keramikwand von Joan Miró. Dieses
bei den Be suchern des Kunsthauses beliebte Werk
musste in s einem Bestand sorgfältig überpr üft und
von se inem Oberflächenschmutz mit Seifen, Bürs ten
und Schwä mmen befreit werden. Nach der Wieder-
eröffnung des «Mir ó-Gärtchens » kommt dieses wiede r
in urs pr ünglichem Glanz und voller Farbintensität zur
Geltung.
Mit den 75 Or iginalgipse n von Alberto Giacometti
kam ein ne uer, aus serordentlicher Bestand von Kunst-
werken ins Museum. Nachdem wir ber eits 2004 die
Skulpturen in Paris verpackt hatten , k onnte der Trans-
port kurzfristig und r echtzeiti g zur Ausstellungseröff-
nung durchgeführt werden. Im Anschluss an die Prä-
se ntation haben Felix Forrer und Henrike Mall,
Praktikanten der Restauratorenklas se der F achhoch-
schul e Bern, die Werke von allen Seiten fotografiert
und den Zustand exakt fes tgeha lten – eine wichtige
Vorarbeit für die konservatorischen Massnahmen, die
wir als grösseres Projekt in den nächs ten Jahren
durchzuführen haben.
HpM
Nach der V e rabschiedung von Paul Pfis ter im Herbst
2005 begann für mich als sein Nachfolger die Tätigk eit
im Kunsthaus; zunächst hatte ich die Ablä ufe im Mu-
seum und die Samm lung ge nauer kennenzulernen.
Beides biete n die L e ihanfragen, für die etwa 200 Werke
auf ihre Ausleihfähigk eit überpr üft wurden, sowie die
konservatorischen Vorbereitungen der 112 zugesagten
Leihgaben für T ra nsport und Präsentation. Neben die-
sen waren noch etwa 1800 weitere Werke zu protokol-
lieren, vor allem die Leihgaben zu den Sonderausstel-
lungen bei Ein- und A usgang, ferner die Neuankäufe
und D au erl eihgaben, die routinemäs sig überprüft wer-
den, dieses Jahr etwa die rund 100 Deposita der Gott-
fried Ke ll er-Stif tung. Vor allem bei den Protokollen
und V orber eitungen für die Ausstellungen «Expanded
Eye» und «In den A lpen» haben uns die beiden Studen-
tinnen Gwendo lyn Bühler (F achhochschul e Bern) und
Laura Ledwina (Ak ademie der Bildenden Künste Wien) ,
die jeweils ein längeres Praktikum im Kuns thaus
absolvierten, vorzüglich u nters tützt.
Für den demnächst e rscheinenden Sammlungs-
katalog wur den wie schon in den ver gange nen Jahren
Bezeichnungen und Angaben zur Technik überprüft. In
einigen Fällen waren technologische Untersuchungen Restaurierung