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Sehr geehrt e Mitgl ieder der Zürcher Kunstgesellschaft
Den bedeute ndst en Zuwachs unserer Sammlung
seit J ahrzehnte n verdanken wir Bruno und Odette
Giacometti mit ihrem ho c hbedeut enden Geschenk der
Or iginalgipse an die Alberto Giacometti-Stiftung. Zu
unserem grossen Bedauern starb Odette Giacometti
im F ebruar 2007. Kein M useum verfüg t nun über einen
vergleichbar kostbaren Bestand an Werken A lberto
Giacomettis, und wir sind einmal mehr zu tiefem Dank
für diese mäzenatische Gros szügigk eit v erpf lichtet.
Die international e Bedeutung des Kuns thaus es ist
durch dieses Geschenk nachhaltig gewachsen.
Die Ausstellung der Samml ung Merzbacher-
Meyer war der Höhepunkt des Ausstellungskalenders
im Jahr 2006. Es ist nur sehr se lten der Fall gewesen,
dass der Bührl e-Sa al ausschliesslich einer einzigen
privaten Sa mmlung reserviert wur de. Die ausseror-
dentliche Qualität der Werke der klassischen M oderne
und die enge V erbundenheit von Gabrielle und Werner
Merzbacher mit dem Kuns thaus haben diese Ent-
scheidung ermöglicht, und tatsächlich haben mehr als
hunderttaus end Besucherinnen und Besucher die
Aus stellung «Fest der Farbe» mit Neugier und Begeis-
terung gesehen.
Die U msiedlung der ehrwür digen Kunstha us-
Bibliothek war ein von der G e samts anierung unabhän-
giges Baupr oje kt, das wir zusammen mit der Stift ung
Zür cher Kunsthaus dank einem Kr edit der Stadt Züric h
im Jahr 2006 erfolgreich abschliessen konnten. Unsere
öffentlich zugängliche Bibliothek mit heute 240000
Bänden ist nun in die modernen, offenen Rä ume, die
an Stelle der ehemaligen Galerien an der Rämistrasse
entstanden sind, eingezogen und ist ein Zugew inn für
das Kuns thaus und die ganze Stadt. Auch hier haben
uns private Geldgeber geholfen – die Jubiläums -
stiftung der Cr edit Suisse, die UBS Kulturs tif tung, die
Baugarten Sti ftung, die Göhner Sti ftung und Spenden
von Privatpersonen in beträchtlichem Umfang. Sie alle
dokumentieren das breite Interesse am Wohlergehen
dieser Institution. Allen Spendern sei an dieser Stell e
herzlic h gedankt.
Die komplizierte Restaurierung des Höllentors
von Rodin an der Kunsthausfassade, das aufwendigste
Restaurierungsprojekt in der Geschichte des Kuns t-
haus es, k onnte mit der Unte rstützung der BNP
Paribas Sti ftung und der St einer Gr uppe in Angrif f
genommen werden, so dass das sechse inhalb Tonnen
schwere Kunstwerk im Herbst als Leihgabe zu einer
gemeinsam or ganis ierten Rodin-Ausstellung im
Ehrenhof der Royal Ac ademy in London gezeigt wurde,
wo es viele hundertta usend Menschen bewundert
haben.
Das wichtigste langfristige Projekt ist die Kuns t-
haus -E rwe iterung. Die Projektorganisation ist etab-
liert, und die Zus amme narbeit mit den zuständigen
Stellen bei der Stadt Züri ch funktioniert eff izient und
reibungslos, nicht zuletzt durch das Engagement von
Herrn Stadtpräsident Leder gerber, Frau Stadträtin
Katr in Martelli und Herrn Franz Eberhard. Die Ver-
handlungen zwischen der Stadt und dem Kant on
wegen des Grundstücks auf dem Kantonsschulareal
sind noch nicht zu einem Abschluss gekommen. Aber
wir haben Signale, dass man auf allen politischen
Ebenen das Projekt der Kuns thaus -E rwe iterung unter-
stützt und fördert. Grund genug, den Abta usch des
künft igen Baugel ändes zwischen Kanton und Stadt in
greifbarer Nähe zu sehen, auf dass wir mit dem inter-
national en Architekturwettbewerb beginnen können.
In der Kunstgesellschaft wie auch in weiten Kreisen
der Bevölkerung stösst die Lancierung unseres
Projekts offenbar auf grosses Wohlwollen, so dass wir
uns in unserem energischen Voranschreiten bestätigt
fühlen. Von einem wicht igen Schritt ist in diese m
Vorwort des Präside n ten