Full text: Jahresbericht 2006 (2006)

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«Steingarten» vor dem Hause Giacometti ge hörte. 
Auch dies es Jahr erhielt en wir mehrere Gemä lde, die 
die Samml ung der Zürcher und Schweizer Kunst in 
erwünschter Weise abrunden, so von Dr. René V. Meier 
das treffliche Bildnis Friedrich Rudolf Bindschedl ers , 
des V aters der «Turnachkinder», ge malt von seiner 
T ochter Emma Bindschedler, von Ulric h Meyer- 
Schoell k opf ein ungewöhnlich gutes Gemälde Heinric h 
Altherrs und von der Witwe Willy Bärtschis, der viele 
Jahre an der Kunstgewerbe-Schule unterrichtete, eine 
se iner neus achlic h stimmungsvollen Landschaften, 
begleitet von mehreren Arbeite n auf P apier . Frau 
Bertha Fricker-Hubmann vermachte dem Kunstha us 
zwei typische Bilder von Hans Falk, der in unserer 
Samm lung noch nicht vertreten war. 
Unter den Ankäufen ist an ers ter Stelle der «Stri p- 
ped Wall Switch» von Claes Oldenburg zu nenne n, 
dessen Erwerbung durch den Differenzbetrag aus der 
Bereinigung des Legats von Curt und Erna Burgauer 
möglich wurde (vgl. Jahresberichte 2002 und 2003). 
Wir sind glücklich, nach drei Jahr en des Suchens und 
des Verwerfens mehrerer A lter nativen dies ebenso 
inter es sante wie ungewöhnliche Werk gefunden zu 
haben, das trefflich in das von Curt Burgauer gesam- 
melte Ensemble früher Pop-Ar beiten passt. Olden- 
burg war als einzig er der führenden Künstler dieser 
Kunstrichtung im Kunsthaus b isher nicht vertreten; 
zugleich kommt mit diesem übermässig vergrös- 
serten dr ei-d imensional en Gebrauchsgegenstand ein 
zentral er Werktyp der Pop-Art in die Sammlung . – 
Eine Bereinigung er wies sich auch bei der Sammlung 
Mayenf isch als nöti g: mehrere kleine Bildchen aus 
dem Nachlass seiner Eltern, die schon vor Jahr- 
zehnten von der Sammlun gsk ommi s sion abgelehnt 
wor den war en, kamen bei der Bearbeitungen des 
Katalogs zum V orschein. Gemäss der weisen Bestim- 
mung von Dr. Hans Mayenfisch, unnötige Arb eiten 
zugunsten von  museumswürdigen Werken zu veräus- 
sern, wurden sie, er gänzt durch ein Stilleben von 
Auber jonois und eine kl eine T errak otta von Hermann 
Hall er, gegen ein Frühwerk von Niklaus Stoecklin 
eing e tauscht. 
Im Bereich der jüngeren Künstler wurde die in den 
l etzten Jahren angelegte G ruppe neuer Untersu- 
chungen zur Malerei mit einem an die Lockerheit Pica- 
bias erinnernden Frühwerk von Bernard Frize und 
A rbeiten von Norbert Schwontowski und Uwe Wittw er 
ausgebaut. Weitere Anr egungen boten die Aus stellun - 
gen; «In den Alpen» be eindruckte die Grossfotografie 
von T obias M adörin, aus «Expanded Eye» blieb das 
Gemälde von Pierre Schwerzmann und die ei gens 
geschaffene Arbe it von David R enggli, ergänzt von einer 
Gruppe von F oto graf ien, hier. Ebenfalls ein Auftrags- 
werk ist der von Markus Weggenmann entworfene Tep- 
pich, der für einige Zeit im Erdgeschoss des A nbaus 
von 1976 im Blickfeld der T reppenöffnung lieg t. Die 
Gruppe Junge Kunst der Vereinigung Zürcher Kun st- 
freunde stiess mit überras chenden Werkgruppen von 
Lutz/Guggisber g, Mai-Thu Perret und Zilla Leuteneg- 
ger unternehmu ngs l ustig in aktuell e G efilde vor. 
Der Leihverkehr hielt sich mit 101 Gemälden und 
Skulptur en und 184 Werken auf Papier im üblichen 
Rahm en. Besonders eng war die Z usamm enarbeit mit 
London: Zu der gemeinsam mit der Tate veranstalte- 
ten Ausstellungen zu Füssli und Fischli/Weiss wurden 
etliche Werke ausgeliehen; bei der Royal Aca demy 
dominierte am Piccadilly und in za hlr eichen U nter- 
grundstationen zunächst monatelang unsere «Blei- 
chen von Haarlem» von Jacob van Ruisdael in Über- 
grösse, anschliessend stand vor dem Denkmal des 
ersten Prä sidenten Josua Re ynolds Rodins «Höllen- 
tor», dessen sehr aufwendige Restaurierung dank der 
F ondation P aribas und Peter Steiner möglich wur de. 
Das Manuskript des vollständigen Sammlungs- 
katalogs, der aufgr und der grosszügigen U nter- 
stützung der Schwyzer-Stif tung 2002 initiiert werden 
konnte, wurde im Be r ichtsjahr abgeschlossen, wobei 
dem Samm lungsk o nserva tor und F ranzisk a Lentzsch 
weiterhin Gian Caspar Bott und für ein paar Monate 
Irene Meier und Nick Heise zur Seite st anden. Die 
Schlussredaktion und die aufwendige Mise en page 
werden sich noch in das k ommende Jahr hinziehe n, so 
dass die Druc kl egung im Frühjahr 2007 erfolgen wird. 
    CHK
	        
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