Full text: Jahresbericht 2007 (2007)

Publikation bei JRP/Ringier, in der die 35 wichtigs ten 
grossformatigen Zeichnungen Müllenbachs der letzten 
acht Jahre vorgestellt und in einem aufschlussreichen 
Gespräch von Dorothea Stra uss und Christoph Dosw ald 
mit dem Künstl er einem breiteren Pu blikum näherge- 
brachtwerden.–Am11.AprilgabdasEnsemble 
Quadra t das « Konzert für Graphi» mit zwei U rauf- 
führungen, «Scena prima» von Saskia Bladt und 
«Zeic h nungen» von Isabel M undry, inspir iert von Ze ich- 
nungen von Thom as Müllenbach. – Die Ausste l lung 
wurde von der Sti ftung Erna und Curt Burgauer unter- 
stützt. BvW 
Alberto Giacometti – A ufbruch zur Avantgarde 
Die Ausstellung widmete sich den Anfängen Alberto 
Giacomettis als professionellen Plastiker bis 1929. Den 
Auftakt bilde ten eine Gruppe von Zeichnungen, meist 
Aktfiguren, aus der Studie nzeit an der Académie de la 
Grande Chaumière bei Antoin e Bourdelle 1 922-25, 
gruppiert um den Selbstbildnisko pf von 1925, die einzi- 
ge erhaltene von den dam als in Paris geschaffenen 
Skulpturen. Der Haupttei l des Kabinett s vereinte die 
meiste n der anschliessend entstandenen avantgardis- 
tis chen Pl astiken, die vom Spannungsfeld zwisc hen 
Kubismus und den archetypischen Formen aussereu- 
ropäischer Bildwerke geprägt sind. Der Weite der Ins pi- 
rationsquell en entspricht die experimentelle Vielfalt 
der plastischen Synta ktik dieser eher kleinen, konse- 
quent durchgearbeiteten Werke. Der Durchbruch zu 
etwas ganz Eigenem erfol gte 1928 mit der körperlosen 
Li chtmembra n des «Tête qui regarde» und den ver- 
wandten Scheibe npla stiken, die zu einer radikalen 
R einigung der F ormgebung führten. – Im erste n Se iten- 
lichtsaal wur den die parallel zu dieser Pariser Produk- 
tion im Bergell entstan d enen figürlichen Werke prä- 
sentiert, vor allem Köpfe mit den markanten Zügen sei- 
nes V aters, die gleichfalls die grundsätzlichen Fragen 
plastischer Gestaltung paradigmatisch zuspitzen und 
wesentliche V oraussetzungen für den «Tête qui r egar- 
de» bilden. – Die Auswahl besonders auch der bereits 
in den zehner Jahren einsetzenden Zeic h nungen wurde 
dem Giacometti-Forscher Casimiro di Crescenzo ver- 
dank t, der die A usstellu ng z unächst in dem von ihm 
betreuten Brolo in Mogliano Veneto präsentierte. ChK 
Video Loung e 
Früh wurde man sich im Kunsthaus Zürich des Pro- 
blems bewusst, dass die elektronischen Träger des 
M ediums Video fra gil und vergänglich sind, und über- 
trug in einem mehrjährigen Projekt den um fasse nden 
Bestand an Künstler-Videos auf aktuelle Formate, um 
sie für die nächsten J ahrzehnte zu sic hern. Damit ste- 
hen die Werke für Ausste l lungen, Sammlungspräsen- 
tationen und für das Publikum zu Studienzwecken wie- 
der zur V erfügung, was der Anla ss war, e inige High- 
lights der Sammlung in einer Video Lo unge zu präsen- 
tieren. An sechs Monitor-Stationen waren insgesamt 22 
Videoszusehen–vonfrühenbiszuganzneuen,thema- 
tisch breit gefäche rten Arbeiten aus unterschiedlichen 
kulturellen Kontexten. Die Endlos-Compilations boten 
dem Bes ucher die M ö glichkeit, die e inzelnen, in einem 
Booklet bes chrie benen Arbeiten s elbst anzuwählen. 
Mit der Präse n tation einer Arbeit auf einem L CD-Bild- 
s chirm und im hinteren Teil einer raumfüll enden 3- 
Kana l-Insta lla tion wurde so nicht nur ein Einblick in die 
künstl erische Viels eitigkeit des Mediums g eboten, son- 
dern auch in deren unterschiedliche Möglichkeiten der 
Präsentation . FL 
Honor é Daumier . Z eichn ungen 
Daumier wurde in dieser modellhaft ko nzipie rten Kabi- 
nettausstellung als eminente Künstl er persönlichk e it 
vorgestellt, die sich mit grosser Sicherheit und E igen- 
ständigk e it im Kräftefeld der herrs chende n Kunstströ- 
mungen, des Klassizismus, der Roma ntik, des R ealis- 
mus und des Impr e ssionismus, bewegte. Sein wichtigs- 
tes Aus drucksmitte l war die Zeichnung in einem dur ch- aus modernen Sinn. Denn Zeichnen bedeutete für Dau- 17
	        
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