Restaurierung
Im Vordergrund standen wie der die Sammlungspflege
und die Vorbereitung unserer Leihgaben an 113 aus-
wärtige Ausste l lungen. Hervorzuheben sind einige auf-
wändigere Restaurierungsarbeiten, ohne die die Werke
nicht transportfähig oder präsentie rbar gewes en
wären. Hie rzu zählen Herman n Scherers «Totenklage»
(Mal s chichtfe stigung und Retusche), Max Bills «Energi-
en der weissen Fläche» (Malschichtniederlegung und
Retusche), Karl S tauffer-Be rns «Bildnis Lydia W elti-
Escher» (Malschic htf e stigung) sowie die beiden gross-
formatigen Gemälde «Der Tag» und «Die W ahrheit II»
von Hodl er (Malschichtfestigung und präventive Mass-
nahmen). Bei den Arbeiten an den W erken Hodl ers und
Bills wirkten die beiden Studentinnen Kathrine Rupp en
(HK Bern, 18.6. – 27.7.2007 ) und Elke Cwier tnia (HBK
Dresden, 27.8. – 7.10.2007) mit, die bei uns ihr Seme-
ste rpra ktikum absolvierten.
Eine weitere aufwändige Sanierung m usste an dem
grossen Mobile von Alexander Ca lder vor dem Kunst-
haus und se iner Aufhängun g vorgenommen werden,
die dank der Unterstützung der Ars R henia Stiftung
zur überregionalen Förderung von Kunst und Kultur
möglich wurde.
Die Kunsthausnacht «Art Attack» bot für die
Restaurierungsabteilung eine Gelegenheit, im Rahmen
von Führungen und einer Podiumsdiskussion verschie-
dene Notfallszenarien zu schilde rn und auf die Mög-
lichkeite n der Schadensprävention und Schadensbe -
grenzung aufmerksam zu machen.
Ein Projekt, das im Verlauf des Jahres ständig wei-
te rverfol gt wur de, war die Optimierung der nach dem
Umbau 2005 in Betrieb genommenen Klimaanlage.
Messungen er gaben, dass das Potential der sehr kom-
pl exen Anla ge nicht voll ausgeschöpft ist. Da eine Opti-
mierung sowohl aus konservatorischen als auch ener-
getischen Gründen sinnvo ll ist, ist die Steuerung und
Programmierung Anfang 2008 zu modifizieren. TH
Max Ernst «Pétal es et jardin de la nymphe Ancol ie»
Das1934vonMaxErnstfürdieCorso-BarinZürichauf
die Wand gema lte Bild wurde gegen 1960 abgelöst und
auf 18 Holztafeln übertragen. Die J ahrzehnte in der Bar
und vor allem die Abnah me setzten dem Werk schwer
zu: Über zwei Drittel der Fläche sind übermalt. Durch
die Verfärbung der Retuschen und des Firnis wurde die
Fa rbwirkung vollends ge stört. Seit der Ausste ll ung
Böcklin–deChirico–MaxErnst1997wardieForde-
rung nach einer Sanierung unabweisbar . Deren Ziel
musste die Entfernung der Übermalungen und damit
die Rückgewinnung des authentischen Charakters des
Originals sein.
Für die tiefgreifende Restaurierung der 22 Qua-
dratmete r wurde ein detailliertes Projekt ausgearbei-
tet, um finanziell e Hilfe von Dr itten zu erhalten. Dank
der grosszügigen Unterstützun g durch das M useum
Tinguel y, ein Kulturengagement der Roche, und der
Stiftung BNP Paribas Schweiz konnten Françoise
Michel und Ke rstin Mürer das grosse Unterfan g en in
A ngriff nehmen. Die Mitwirkung des Mus eum Tinguel y
in Basel erfolgte im Rahmen seiner Max Ernst-Ausstel-
lung; ein Schau-Atelier wurde e inger ichtet, in dem die
Besucher die Arbeit verfolgen und mit den Restaurato-
ren diskutieren konnten. Dies und das erfreulich gr osse
Medieninteresse verlangsamten allerdings den Arbeits- prozess nicht unerheblich. Nach dem Abschluss der 27