ser im Marais wohn te, unterstreicht die engen Bezie hungen . Über
Linard weiss man nun wesentlich mehr: zum Leben : Mickaël Szan to:
Pour Jacques Linard, peintre de natures mortes. Troyes 1597– Paris
1645 (Bullet in de la Société de l'Histoire de l'Art franç ais 2001,
S. 25–61), zum Werk: Phi lipe Nusbaumer: Jacque s Linard. 1597–1645.
Cat alogue de l'œuvre peint (Le Pecq 2006) .
12 Kirchgasse 32, drittes Vierte l 15. Jahrhu ndert, s. Jürg E. Schneider
und Jürg Hanser: Wandmalerei im Alten Züric h (Züri ch 1986) Abb. 32.
Das frühe ste profane Beispiel dieser Art im Palazzo delPopoloinSan
Gimignano (John, wie Anm.3 zitiert, Abb. 22).
13 Rössligasse 5, um 1510/20, Sc hne ider/Han ser (wie Anm. 12 zitiert)
Abb.36mitDetailsAbb.1und39.
14 Letztgenanntes, 1986 vom Unterlinden-Museum in Colmar erworbe-
ne Gemälde wurde von Charles Ste rling als erst es autonomes Stilleben
der Neuzeit betrachtet und in Übereinstimmung mit Panofsky um 1470
dat iert und nach Süddeutschland unter niederl ändis che m Ein fluss
lokalisiert. Neuerdings wurde die Eichentafel dendrochronologisch
untersucht und der jüngst e Jahrring auf 1518 bestimmt, so dass das
Bild aus den dreissiger Jahr en stammen dürfte (Auss t.Kat. Frankfurt
2008,wieAnm.5zitiert,Nr.5;hierS.42auchdasanderederartige
Gemälde, dat. 1538, im Rij ksmus eum Kröller-Müller in Ott erlo abgebil-
det). Ausführlich vor allem zur Iko nographie Miriam Milman und Carin-
ne Charles: L'armoir e aux bouteilles et aux livres: un trompe-l'œil au
musée de Colmar (Revue du Louvr e 39, 1989, S. 148–155).
15 Das impos ante ste in der Kunsthalle Hamburg, ein kleineres in
Kopen hagen, s. St illeben in Europa ( 1979, wie Anm. 5 ziti ert,
S. 486–490) .
16Zwei hervorragende Gemälde tauchten 2008 an derTefafinMaast-
richt auf: bei Habold ein Büc hersti lleben mit einem Stich von Bloe-
maert , dem Bild in Detroit verwandt, stilistisch aber bereits auf der
Stufe der grossen, 1641 datierten «Vanitas» in Strassburg (Ha hn-
W oernle Nr. 35resp.49);bei Kugel eine 1627 dat ierte «Vanitas», die
bereits von ausserordentlichen malerisc hen Fähigkeiten zeugt . – Ein
St illeben mit «Früchtekorb, Meerkatze und Pilgerflasche auf einer
Küchenbank», s igniert und 1629 datiert, dem Jahr der italienischen
Re ise, ersc hien in der Stilleben-Ausstellung F rank furt/Base l 2008 (wie
Anm. 5 zitiert, Nr. 41, Leinwand 57,5¥92,5), das im Vergleich zu den
bekannten Werken Stoskopffs überraschend tonig wirkt .
17 Das erstau nli che Gemälde mit den Fisc hen in Wien (Stras sbur g
Nr.40) undzweimit einer Rohrdommel, das eine mit einer ungewöhn-
lichen Signat ur und Datierung 1646 (Strassburg Nr. 37 und Nr. 41).
Hahn-Woernle schweigt zum Wiener Bild und akzeptiert die beiden
andern nicht, was für die auch unter sich recht unterschiedlichen
Vögeln nachvollziehbar ist.
18 Zu dies en «Protostilleben» s. neuerdings Stepha n Kemperdick und
Joch en Sander: Das Sti llleben vor dem Stil lleben (Ausst.Kat. Frankfurt
2008, wie Anm.5 zitiert, S. 21–27), das Bild von de'Barberi, dati ert 1504,
Alte Pinakothek München, abgebildet S. 25.
19S.Faré,wieinAnm.2zitiert.–DasbekanntesteBildStoskopffsdie-
ser Art mit einem Stich von Dorigny nach Vouet präs ent ierte Sandrart
im Auftrag des Grafen Johannes von Nass au- Idstein 1651 Kais er Fer-
dina nd III. in Wien, der dadurch getäuscht wor den sein soll (Kunsthis-
torisches Museum Wien; Hahn-Woernle Nr. 62, Strassburg Nr. 42,ein
weiteres mit einer Callot-Radierung S. 47, Abb. 14). Stoskopff stellte
schon 1625 auf demBildin Rotterdam, dem ältesten bekannten mit
einem Dat um, einen Stich dar, s. Syl via Böhmer: Nachahmung und
Bild- Erfindun g – Gemalt e Graphiken in den St illeben Sebastian
Stoskopffs (in: Strassburg 1997, S. 94–107; beizufügen wäre jetzt das in
Anm. 16 gen. Bücherstilleben); sie geht auf die merkwür dige Koinzi-
denz ein, dass Samue l van Ho ogstrat en (1627–1678), vielleic ht der
beste Trompe-l'œil-Maler, ebenfall s 1651 den Kais er «betrogen»
haben will. – Einen Höhepunkt der Trompe-l'œil-Malerei bildete die
«Perspektivkammer» im Schlos s in Kopenhagen, hauptsächlich mit
verschiedenartigen Werken von Gijsbrechts, s. Eva de la Fuente Peder-
sen: Corne lis Gijsbr ec hts og Perspektivkammeret i Det Kongel ige
Dan ske Kunstkammer (SMK, Art Journal Statens Mus eum for Kunst
2003–2004). – Allgemein dazu mit zahlreichem Material die in derAnm.
2 genannten Publikationen.
20 Der Kalender oder Almanach ist 1630 datiert, das Bild erst seit
seiner Erwerbung durch das Muse um 1993 bekannt; Hahn-Woernle
Nr.30,StrassburgNr.5.
21 Dies liess sich 2004/05 faszinierend in der Ausstellung Pieter Claesz
in Haarlem und Zürich verfolgen, s. deren Katalog, ed. Pieter Biesboer
und Mart ina Brunner-Bulst: Piet er Claesz. Der H auptmeis ter des
H aarlemer Stillebens im 17. Jahrhundert (Lingen 2004).
22 Zu dieser ungewöhnlichen Silberkanne, zu derimMusée des Arts
décorat ifs in Paris ein um 1603/ 04 datiertes V ergleichstück existiert,
s. Karel Citroen: Das Stoskopffsche Sil ber (in: Strassburg 1997,
S. 108–117, bes. S. 109f .). Die gleich e Kanne erscheint auch auf dem
Küchenstück mit Papagei (Hahn-Woernle Nr. 26, Strassburg Nr. 11),
das im Vergleich zu dem neu aufgetauchten, 1629 datierten Bild mit
Meerkatze (s. Anm. 16) und dem 1626 datierten Küchenstilleben
(Hahn-Woernle Nr.12, Strassburg Nr. 8) in die spät en zwan ziger Jahre
zu set zen wäre. Das Schrankbild dürfte anschliessend, näher dem
Basler V anitasbild von 1630 entstanden sein und den Beginn einer
strengeren und bewussteren Fügung der Dinge markieren. Hahn-
W oernle da tiert es «1625–1635» und weist darau f hin, dass auf dem
grossen Fünfsinne-Bild von Linard von 1627 (Faré 1974, wie Anm. 11
zitiert, Abb. 17) ein Krug gleichen Typus mit dem Wappen der Familie
Richelieuzusehenist.Heckgibt«um1622–1629»anundmöchtees
als Schrankbild eigentlich noch in Hanau unter dem Einfl uss Flegel s
entstanden wissen, doch spreche die Pa riser Kanne dagegen – es sei
denn,mannehme an,dassauch inHanauoder F rankfurt Pariser Gold-
schmiedearbeiten existierten. 77