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Aktivitäten
Georg Keller (*1981) entworfen und vom Schauspielhaus
Zürich gebaut wurde. Der Wagen lässt sich als Aus-
stellungsvitrine, aber auch als Screening-Raum oder
Performance-Bühne nutzen. Die Programmierung des
Wagens wird gemeinsam von Mirjam Varadinis, Kunst-
haus Zürich, und Bettina Meyer, Ausstattungsleiterin
am Schauspielhaus Zürich, vorgenommen und soll 2012
fortgesetzt werden. Mirjam Varadinis
Alte meister
Die Tätigkeit im Altmeisterbereich war bestimmt durch
die Vorbereitungen auf zwei Ausstellungen: die Kabinett-
Ausstellung mit den rund 60 Pastellen von Albert Welti
(siehe Bericht S. 65) und die intensive Zusammenarbeit
mit dem Kupferstichkabinett Dresden. Denn bereits im
Frühjahr 2012 wird die Ausstellung «Adrian Zingg – Weg-
bereiter der Romantik» in Dresden eröffnet, bevor sie im
Sommer, in leicht veränderter Form, in den Sälen des
Kunsthaus-Altbaus gezeigt wird. Bei Welti war der Kon-
servator für die Produktion von Ausstellung und Katalog
verantwortlich, der Schwerpunkt lag auf einer optimalen
Wiedergabe der Farbqualität der Pastelle. Der einfüh-
rende Text weist auf die Zusammenhänge von Zeichnung,
Druckgrafik und Mal erei hin und unterstreicht die Bedeu-
tung der Pastellkreiden für Weltis Verständnis von Farbe
und Raum. Im anspruchsvolleren zweiten Projekt lag der
Fokus auf der kunstgeschichtlichen Aufarbeitung eines
bisher vernachlässigten Kapitels der Landschaftsdar-
stellung. Die systematische Erschliessung zahlreicher
Museumsbestände aus dem Zeitraum zwischen Aufklä-
rung und Romantik in den letzten drei Jahrzehnten so-
wie gezielte Forschungsarbeiten zu einzelnen Künstlern
förderte ein neues Bewusstsein für die bahnbrechenden
Leistungen auf dem Gebiet der Landschaftszeichnung
und -grafik im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts.
Mit seinem Katalogbeitrag zur Figurenstaffage konn-
te der Konservator die frühromantischen Tendenzen in
Zinggs Landschaftskonzeption in ein Verhältnis mit der
Gessner-Rezeption in Dresden bringen. Um die neusten
Forschungsergebnisse zu diskutieren, initiierte er eine
Tagung, die anlässlich der Zingg-Ausstellung am 14. und
15. Juni vom Schweizerischen Institut für Kunstwissen-
schaft (SIK-ISEA) in Zusammenarbeit mit der Grafischen
Sammlung Kunsthaus Zürich organisiert wird.
Am 21. September wurde die Zählung der in der Gra-
fischen Sammlung aufbewahrten Werke abgeschlossen
und auf den neusten Stand gebracht. Das Kunsthaus
Zürich besitzt 37 035 Zeichnungen und Aquarelle sowie
57 366 druckgrafische Werke, insgesamt 94 401 Werke
auf Papier. Bernhard von Waldkirch