Full text: Jahresbericht 2011 (2011)

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Aktivitäten 
RESTAURIERUnG 
Gemälde und skulPturen 
Das Kunsthaus verfügt über einen be deute nden Bestand 
an Plastiken von Aristide Maillol. Dank der grosszügigen 
Unterstützung der Sti ftung BnP Paribas Schwe iz war es 
im vergangenen Jahr mögl ich, diesen in sgesamt zu unter- 
suchen und wo nötig zu behandeln. Es handelt sich dabei 
um sechs Bronze n und eine Terrakotta-Figur. In einem 
Fall – der leben sgr ossen «Vénus au collier», die durch die 
jahrelange Aufstellung im Freien stark beschädigt war – 
erwies sich dabei eine gros se Restaurierung als unum- 
gänglich . W eiter musste die stark v erschmutz e Oberfläch e 
der T err ak otta-Figur fachmänn isch behandelt wer den, und 
an allen andern Werken waren pflegende und erhaltende 
Massnahmen vorzunehmen. Im Frühjahr 2012 werden die 
Skulpturen im 1. Stock des Altbaus gem einsam pr äsentiert 
und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht . Ich dan- 
ke unserem Fachkollegen Rolf Fritschi ganz herzlich für 
die kompetente und engagierte Arbeit an diese m Projekt. 
Mit Unte rst ützung der Stavros niarchos Foundation und 
der Ars Rhe nia Stiftung gingen die Arbeiten an uns eren 
Giacometti-Gipsen k ontinuierlich voran, und der zu erstel- 
lende Fragenkatalog für dieses Projekt wurde definiert. 
Damit können wir die einzelnen Gipse nach und nach in 
einer einheitlichen Form erfassen und anschliessend aus- 
werten. Unsere technologischen Untersuchungen konnten 
um eine sehr aufschlussreiche 3D-CT-Aufnahme ergänzt 
werden, die an der EMPA erstellt wurde. Die von den 
Gipsen im Kunstha us angefertigten Röntgenaufnahmen 
geben uns ebenfalls einen spannenden Einblick in das 
Innenleben der Giacom etti-Gipse und ihren Herstellungs- 
prozess. Wie schon angekündigt, wird es im Spätherbst 
2012 eine klein e Präsentation der erarbeiteten Ergebn is- 
se gebe n, um die weiteren Schritte einer eventuellen Be- 
handlung sowie Restaurierungsmassnahmen einzuleiten. 
  Hanspeter Marty 
sAmmlunGsPfleGe und viel Beuys 
An insgesamt 75 auswärtige Ausstell un gen reisten im ver- 
gangenen Jahr 117 Werke der Sammlung und 150 Grafiken, 
so dass die Vorbereitung der Werke, die Zustandskontrolle 
sowie in einigen Fällen auch die unbed ingt erforderliche 
Begleitung wie der viel Zeit in Anspruch nahm. 
Im März erhielten wir ein Konvolut an Beuys-Werken aus 
dem Werkkomplex «Difesa della na tura» als gr osszü gige 
Schenkung der Baronessa Lucrezia De Domiz io Durini. Da 
die Werke in den letz ten Jahrz ehn ten auf dem Landgut der 
Familie Durini in Bolognano unter nicht un bedingt mu sea- 
len Bedingungen eingelagert waren, b estand ein sehr kon- 
kreter Anlass zur Sorge, dass mit den Verpackungskisten 
und Beuys-Werken Schädlinge ins Kunsthaus bzw. in die 
De pots «ei nge sch leppt» würden. Aus die sem Grund wur- 
den nach Ankunft im Kunsthaus sämtliche Werke aus Holz 
sowie auch die Verpackungsmaterialien in einem spezi- 
ellen thermischen Verfahren gegen Schädlinge behandelt 
(bei konstant bleiben der relativer Luftfeuchte). Werke aus 
empfin dlich er en Materialien wurden – ebenfalls vor Ort im 
Kunsthaus – in einem aus einer Spezialfolie erstellten Zelt 
über 4 Wochen mit reinem Stickstoff behandelt. 
Vorgesehen war eigentlich auch die Restaurierung des 
Gemäldes «Bodmer und Füssli vor der Büste Homers» 
von Johann Heinrich Füss li. Die Versuche zur Abnahme 
des trüb gewordenen Kunstharzfirnisses zeig ten jedoch, 
dass dieser inzwischen nahezu unlöslich aufgetrocknet ist 
und eine kontrollierte Abnahme mit Lösu ngsm itteln nicht 
mehr möglich war. Es konnte zwar eine Methode ent- 
wickelt we rden, durch die sich der Firnis nach leichtem 
Anquellen mechanisch entfernen lässt, allerdings wäre 
der Zeitaufwand für die Restaurierung im normalen Mu- 
seumsalltag zu hoch gewesen, sodass die Restaurierung 
im Rah men eines Sponsorenprojektes zu einem späteren 
Zeitpunkt durchgeführt werden soll. Tobias Haupt
	        
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