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AKTIVITÄTEN
Im Mittel pun kt dieser Präsen tatio n stand die neue 35mm-
Filmarbeit «Time as Perspec tive» , die in Zusammenarbeit
mit der Bergen Kunsthall, Norwegen, produziert wurde
und im Kunsthaus Premiere feierte. Rosa Barba hatte
den Film in der Wüste von Texas gedreht. Die Künstlerin
ist seit Längerem fasziniert von Wüstenlandschaften und
nähert sich diesen mit einem fast archäologischen Blick.
Sie versucht, so Barba selbst, «die hinterlassenen Zei-
chen als Ausgangspunkt für eine Geschichte zu nehmen».
Inspiriert vom Titel der Ausstellung und der Arbeitsweise
der Künstlerin war die Zusammenarbeit mit der Berge n
Kunsthall nicht als klassische Wanderausstellung ange-
legt, sondern vielmehr als Erzählung in zwei Kapiteln, die
sich im Laufe der Zeit und über die zwei Stationen weite r-
entwickelte und ver ä nderte. Auch die Publ ikatio n zur Aus-
stellung fol gte dies em Mu ster: Zur Ausstellung in Zürich,
dem ersten Kapitel der Präsentation, erschien eine Zei-
tung mit einem Interview der Künstlerin und den beiden
Kuratorinnen. Im März 2013 wurde schliesslich die um-
fassend e Künstlermonographie mit Installationsansichten
beider Ausstellungen veröffentlicht. Am 29. August fand
im Rahmen der Ausstellung ein K ün stler gespräch mit Ku-
ratorin Mir jam Varadinis und Rosa Barba sta tt.
Unterstützt von der Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stif-
tung. Mirjam Varadinis
GIACOMETTI. DIE DONATIONEN
Am 21. März 2012 starb im Alter von 104 Jahren in sei-
nem Haus in Zollikon der Architekt und Kunstmäzen
Bruno Giacometti, der Bruder Alberto Giacomettis. Felix
Baumann hat die ausserordentliche Persönlichkeit diese s
grossherzigen Gönners der Zürcher Kunstgesellschaft
und der Alberto Giacometti-Stiftung im Magazin des Ver-
eins Zürcher Kunstgesellschaft ausführlich gewürdigt.
Die Zürcher Kunstgesellschaft erhielt nach dem Tod des
verehrten Mäzens aus dessen Besitz ein sehr bedeuten-
des Konvolut von Werken vor allem Giovanni und Alberto
Giacomettis als Le gat. Das Kunsthaus hat die wich ti gsten
Elemente dieses Bestandes, der auf S. 45 im Kontext der
Sammlung weiter beschrieben wird, zum Gegenstand ei-
ner Ausstellung gemacht, die vom 27. Juli bis zum 17.
Februar im 1. Stock des Müllerbaus stattfand. Aus die-
sem Legat gezeigt wurden dabei – durch einige wenige
Werke anderer Künstler ergänzt – Ölgemälde Giovanni
Giacomettis (darunter Darstellungen der Mitglieder der
Familie, aber auch Landschaften und Figurendarstellun-
gen), Plastiken und Gemälde Alberto Giacomettis sowie
Zeichnungen Giovannis und Albertos. Die Ausstellung
präsentierte sich als reizvolle Kombination von Atelier-
Fonds und einigen ikonischen Hauptwerken und erlaub-
te für einmal einen Blick auf eine nicht museal, sondern
familiär-persönlich entstandene und gewachsene Samm-
lung von hohem Rang. Eine Präsentation einiger der be-
reits 2005 von Bruno und seiner Frau Odette geschenk-
ten Skizzenbücher Giovannis rundete die Ausstellung ab.
Gleichzeitig gezeigt werden konnte in nahe gelegenen
Räumen neben Albertos Werken der Reifezeit auch eine
restauratorische Dokumentation zu den so bedeutenden,
2006 von Bruno und Ode tte geschenkten Gips en Albertos
aus dem Nachlass.
Unterstützt durch die Hans Imholz–Stiftung.
Philippe Büttner
CHRISTIAN MARCLAY. THE CLOCK
Zusammen mit der Luma Foundation ist es uns mit dem
Abschluss eines Vertragswerks gelungen, ein Exemplar
eines der zur Zeit bekanntesten Kunstwerke (das einen
grossen Erfolg an der Biennale Venedig von Bice Curi-