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AKTIVITÄTEN
hand eines auf einem Mon itor im Raum pla tzi erten Vide os
dennoch ein Bild der Tanzaufführung machen. Daneben
zeigte Kelly Nipper speziell für die Ausstellung entwor-
fene Kostüme, Objekte und Skulpturen, die gemeinsam
mit den Arbeiten von Rudolf von Laban zu sehen waren.
Unterstützt von Swiss Re – Partner für zeitgenössische
Kunst sowie durch die Stanley Thomas Johnson Stiftung
und die Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung.
Mirjam Varadinis
VENUS. DIE SCHENKUNG
CARL BURCKHARDT UND DAS KUNSTHAUS ZÜRICH
Carl Burckhardts Skulptur aus farbigem Marmor, «Venus»
(1908 / 09), scheint wie geschaffen für den Böcklinsaal im
Kunsthaus Zürich. Es war Burckhardts Wunsch, seine
Venus in der Nachbarschaft von Arnold Böcklins Werken
aufzustellen – aber ursprünglich war die Skulptur für das
Kunstmuseum Basel intendiert. Da der Ankauf damals
nicht zustande kam, gelangte die Skulptur über Umwege
in den Besitz der Sophie und Karl Binding Stiftung und als
Depositum ins Kunsthaus Zürich. Zu ihrem 50. Jubiläum
schenkte die Stiftung im Sommer 2013 dem Kunsthaus
die Skulptur, so dass diese aussergewöhnliche Venus nun
hier im Böcklinsaal ihre definitive Bleibe finden konnte.
Zum Anlass dieser Schenkung richtete Gastkurator Lu-
kas Gloor eine Präsentation ein, welche 14 Skulpturen,
Zeichnungen und Gemälde Carl Burckhardts umfasste.
Begleitend erschien eine Publikation in der Reihe der
Sammlungshefte, in der sich Lukas Gloor der genauen
Entstehungsgeschichte der Skulptur und der Verbindung
des Bildhauers mit dem Kunsthaus Zürich widme t: Schon
1910 hatte die «Venus» einen prominenten Platz in der
Ausstellung zeitgenössischer Kunst erhalten, mit der das
neu erbaute Kunsthaus Zürich seinen Betrieb am Heim-
platz aufnahm. Und bereits beim Bau hatte der Architekt
Karl Moser den Basler Bildhauer mit den grossen Meto-
pen an den Aussenfassaden beauftragt, die das Aussehen
des Gebäudes bis heute entscheidend mitbestimmen.
Philippe Büttner
WALKÜREN ÜBER ZÜRICH. 150 JAHRE WAGNER-
AUFFÜHRUNGEN IN ZÜRICH
Mit dieser Ausstellung betrat das Kunsthaus Neuland,
denn aus Anlass von Richard Wag ners 200. Geburtstag
zeig te es zum erste n Mal in s einer Geschichte eine The-
aterkunstausstellung. Diese bot einen Überbl ick über 150
Jahre Wagneraufführungen in Zürich und leistete einen
wi chtigen Beitrag zu den Festspielen Zürich, die ganz im
Zeichen des Komponis ten standen. Einem Musikdrama mit
einem V orspiel und drei A ufzügen entsprechend g liederte
sich die Ausstellung in eine schwa rze Eingangswand mit
Exponaten von allgem einer Bedeutung und in drei far big
gefasst e Räu me. Originale Bühnenbildentwürfe und -mo-
delle (fast ausschl iesslich Leihgaben der Schweize r isch en
Theatersammlung in Bern), Theaterzettel, Plakate und
Szenenfotos führ ten in nahezu chronologischer Ab folge
durch den Wagner’schen Bühnenkosmos von «Rienzi»
über den «Ring des Nibelungen» bis zu «Parsifal». Dem
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