Full text: Jahresbericht 2013 (2013)

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AKTIVITÄTEN 
rung, vor allem Jean Rosston, und das Team der grafi- 
schen Sammlung, die teils hochfragilen und sehr wert- 
vollen Blätter in einen Zustand musealer Präsentation 
zu bringen und in neue Rahmen zu fassen. Es war diese 
Komb ina tion, verknüpft mit einer wohlüberlegten Ausstel- 
lungsarchitektur und einer präzisen didaktischen Besu- 
cherführung, die unserer A usst ellung zu einem grossen 
Erfolg beim Publikum verhalf. Es gelang, die teils kom- 
plexen Werke Munchs, ja sein künstlerisches Schaffen 
insgesamt dem Publikum buchstäblich nahezubringen 
und die Vielfalt seiner grafischen Techniken und Motive 
auszubreiten und zu ordnen, ohne das Gesamtbild aus 
dem Blick zu lassen. Die Munch-Ausstellung war für uns 
eine Ermutigung, dass es im Kunsthaus möglich ist, auch 
schwierige Themen zu fassen, zu vermitteln und für ein 
grosses Publikum zu inszenieren. 
Wir da nken unserem Partner für zeitgenössische Kunst 
– Swiss Re, sowie der Truus und Ge rrit van Riemsdijk Stif- 
tung für die gr ossz ügige Unterstützung und Farrow & Ball 
für die Wandfarben in der Ausstellung. Christoph Bec ker 
BILDERWAHL! 
SANFT ENTRÜCKT – KINDER WIE IM TRAUM 
Der Fokus der Ausstellung lag auf einem bisher zu we- 
nig beachteten, jedoch für die Kunst des ausgehen d en 19. 
Ja hrh underts signifikanten Thema: Entrück t da r gestellte 
Kinder , die introvertiert in anderen Sphären zu s chweben 
scheinen. Diese partiell verborgenen Zwischenwelten 
geistiger Versunkenheit wurde n u. a. für Anker, Hodler, 
Segantini oder Bö cklin und später auch für Picasso, Klee 
oder Alÿs zu sch öpf erischen , von der Aussenwelt isolierten 
Inspirat io ns-, Reflexions- und Gedankenräumen. Das Ent- 
rücktse in kann dabei als das Visionär e einer im Aufbruch 
stehenden Zeit, aber auch als Zeichen einer selbstverges- 
senen Weltverlorenheit gedeutet wer den. Kindliche Traum- 
welten, Fantasien und Imagi n ationen spiegeln zudem eine 
Sehnsucht der Künstl er nach einer verloren gegangenen 
paradiesischen Ursprünglichkeit. In den ausgestellten 
Werken lenkten die geschlossenen Augen oder der in die 
Ferne schweifende Blick der teilweise zerbrechlich wirken- 
den Kinder die Aufmerksamkeit auf deren innere Befind- 
lichkeiten und das Unterbewusste. 
71 1971_Kun sthaus Jahresbericht 2013 Teil 2_14 0328.in dd   59 31.03.1 4   14:27
	        
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