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AKTIVITÄTEN
RESTAURIERUNG
GEMÄLDE UND SKULPTUREN
Wie die genauen Zahlen im Sammlungstext (S. 43) zeigen,
reisten auch im Berichtsjahr zahlreiche Werke der Samm-
lung und der grafischen Sammlung an die insgesamt 80
berücksichtigten auswärtigen Ausstellungen. Die Vorbe-
reitung der Werke, die Zustandskontrolle sowie in einigen
F ällen auch die unbedingt erforderliche Begleitung nahmen
daher wieder viel Zeit in Anspruch.
Aussergewöhnlich war im Jahr 2013 die grosse Anzahl an
Werken, die auf ihre Ausleihfähigkeit überprüft wurden.
Unter anderem ist dies bedingt durch die Vorbereitung der
zwei Ausstellungsprojekte in Japan und Wien, die Ende
2014 jeweils unterschiedliche Sammlungsbestandteile
des Kunsthauses und der Alberto Giacometti-Stiftung
zeigen werden. So kam für Gemälde und Skulpturen die
bisher einmalige Zahl von 309 Zustandsberichten auf-
grund von Leihanfragen zustande.
Bei einigen Gemälden wurden bereits erste konservatori-
sche Vorbereitungen für ihre Reise nach Japan getroffen,
da die gros se Anzahl an Werken, die im September 2014
das Kunsthaus zu externen Ausstellungen gleichzeitig
verlassen wird, logistisch nicht nur für Kuratoren und Re-
gistrare, sondern auch für Restauratoren und Arthandler
eine Herausforderung bedeutet. Tobias Haupt
GIACOMETTI-GIPSPROJEKT
Im Februar 2013 haben wir etwa 20 Giacometti-Expertin-
nen und -Experten aus dem In- und Ausland zu einem
Kolloquium ins Kunsthaus eingeladen, denen wir unser
Projekt zur technologischen Erforschung und Restaurie-
rung der Gipse Alberto Giacom ettis ausführlich vorstellen
konnten.
Neben dem fachlichen Austausch zu technologischen
Fragestellungen ging es uns vor allem darum, das vor-
gesehene Restaurierungskonzept einem aus Kun s thistori-
kern und Restauratoren bestehenden Fachgremium zur
Diskussion zu stellen. Ziel war es, eine möglichst breit
abgestützte Vorgehensweise für die anschliessende Res-
taurierung der 75 Gipse zu finden.
Auch nach diese m Austausch bli eben einige F ragen offen,
und es war somit unabdingbar , vor der Restaurierung der
Objekte noch zusätzliche Informationen einzuholen. Viele
wichtige Hinweise erhielten wir Anfang Ok tober bei einem
zweitägigen Besuch der Fondation Ann ette et Al berto Gia-
cometti in Paris, der in intensiver und angenehm kons-
truktiver Arbeitsatmosphäre stattfand. Hochinteressant
waren für uns auch die vorgestellten, in unseren Augen
mitunter auch diskussionswürdigen Beispiele von in Paris
durchgeführten Restaurierungen ähnlicher Gipse. Diese
bestätigten uns in unserem sehr dezidiert ausgearbeite-
ten Restaurierungskonzept und in dem bes chritten en Weg
der breit abgestützten Vorgehensweise.
Der Besuch in Paris bot auch wieder Gelegenheit, die
Giesserei Susse an ihrem neuen Standort in Malakoff
zu besuchen. In sehr freundschaftlicher Atmosphäre
konnten insbesondere Erkenntnisse zur He rste llung der
«Grande Femme» ausgetauscht und diskutiert sowie ins-
ges amt der fachliche Austausch mit die ser Giesserei wei-
ter intensiviert werden.
Nachdem 2013 mit den ersten Restaurierungen der Start-
schuss für die zweite, pr aktische Projektphase gefallen ist,
wird das insgesamt vie rjä hrige Projekt nach Umsetzung
aller notwendigen konservatorischen und ästhetischen
Massnah men im September 2014 abg esch lossen sein.
Tobias Haupt
SKULPTUREN UND MEDIENKUNST
Die Obje kte der Skulpturensammlung sind materialtech-
nisch gese hen sehr heterogen. Beinahe jedes erdenkliche
Material von Celluloid über Stein bis Polyurethan findet
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