bekrönt werden sollte. «Mural», 1943 /44, liess mit einem
Paukenschlag – der Legende nach in einem Tag und einer
Nacht, kurz vor Guggenheims Neu jahrsparty Anfang 1944 ent-
standen – alles Picasso esk e hinter sich und präsentierte sich
als rhythmisch stru kturiert es, weit voraus weise ndes All-ove r .
Umso erst a unlicher erscheinen vor d iesem Hintergrund
ers ter Anerkennung die Werke des Jahres 1944. Grundsätzlich
herrscht in den Bildern, was sich auch in den Titeln nieder-
schlägt, tiefe Nacht. Schwarz und Dunkelheit dominieren
die Bildgestaltung. Nach weiteren mythischen Werken wie
«Gothic», «Night Mist» oder «Night
Dancer»2
gr eift Pollock in
bisher nicht gesehener Explizität Motive Picassos nochmals
auf, als w ollte er diesen Dämon und d ieses Über-Ich ein letz-
tes Mal beschwö r en.
Das kleine Gemälde gehört zu einer Gruppe von fünf
Werken, die sich durch einen flachen, dunkelvioletten Bild-
grund auszeichnen, der von der gleichzeitig e n B eschäftigung
des Künstlers mit Druckgrafik, als Nachhall von Siebdruck
und Blaupause, verstanden werden
kann.3
Es ist nicht so sehr
die Mo tivik als das paralle le Denk en in p ositiver und n egativer
Bildform sowie die einzigartige Sgr affito- T echn ik, die, eben-
falls in Umkehrung, aus dem Bildgrund eine Figuration he-
rausschält, die das hier bespr o chene Werk auszeic hn et. Kon-
genial verst eht es Pollock, den Umraum ebenso dynamisch
und kraftvoll aufzuladen wie das eigentliche Motivzitat und
greift damit einer Technik vorau s, die unvermittelt in s einen
r eifen «Drip Paintings» wieder an zutreff en ist. So werden in
Werken von 1948 als Antwort auf seine rückprüfende Frage
«Is this a
painting»4
Silhouetten aus dem Kontinu um von Drip-
ping a usgeschnitten und eine schemenh a fte Figuration in die
Actio n Painting s wieder eingefü hrt oder wird in «The Wooden
Hors e: No. 10A» ein hölzernes Fundstück auf ein abstraktes
«Dripping» appliziert und so an das Sinnbild des verwundeten
Pferdes
erinnert.5
Die Beschäftigung mit Picassos Symbolik Symbolik