REBECCA HORN
THE WARRIORS, 2006
Rebecca Horn trat in den frühen 1970er-Jahren mit
filmisch festgehaltenen Performances auf den Plan. Sie ver-
banden technoide Elemente mit der sinnlichen Präsenz des
Menschen und setzten auf die Ak tivierung des Raumes durch
ritua lisi erte Aspekte von Bew egung. In der Nachfolge di eser
Arbeiten widmete die Künstlerin sich ab den späten 1970er-
Jahr en der Erzeugung komplexer, vielfiguriger filmischer Ar-
beiten von z. T. S pielfilmlänge, die in dichten, surr ealen Plots
Welten zw ischen Zwang und Erlösung , neuro t ischer Abgrün-
digkeit und Sinnlichkeit a usloteten. Das Ma schi nelle, die Re-
petition, aber auch Aspekte der Verführung und der tänze-
r ischen T ransformation waren dabei wesentlic h e Motive.
Diese Filme bildeten die Matrix der nächsten gross en
Werkphase, die auf der Kreation masc hineller Instal lat ionen
basiert und bis heute das Schaffen der Künstlerin prägt. In
die sen Ins tallatione n überne hmen maschinell gesteuerte Ele-
mente die Abläufe, die zuvor in den Performances und Filmen
von den Schauspielern verkörpert worden waren. Das Spek-
trum der zum Teil sehr grossen Installationen hat sich dabei
im Lauf der Jahre zu eindrucksvollen Da rstellungs welten im
Umfel d der Them enkr eise Eros / Thanatos, T otalitarismus und
Widerstand, Zeit- und Traumerfahrung, künstlerische Welt-
erschaffung, Alchimie und Sp iritual ität geweitet.
Die von der V er einigung Zür cher Kuns tfr eunde erworbe-
ne, zentrale Arbeit «The Warriors» umfasst in Form einer
raumbesetzenden Installation wesentliche Elemente von
Rebecca Horns Schaffen. Die Arbeit präsentiert sich in Form
von sechs zusammengehörenden, stelena rt igen Sk ulp turen.
Sie bestehen aus «Cappuzzellen» (T o tenschäd el) aus Bronze,
Stahlk ons t ruktionen, beweglichen Sp iegeln und Glas, Leuch-
ten, W eidenzw eigen und Lederbeute ln. Das Motiv der Ca ppuz-