sich anlässlich der Sammlungs-Accrochage «Antoine Bour-
del le: Sappho», die vom 21. März 2014 bis 4. Januar 2015 zu
sehen war, sehr schö n.
Bei der Herstellung der einzelnen Teile folgte Danh Vo
keiner übergeordneten Kompos itions idee , sondern liess den
Arbeitsprozess in der Werkstatt die Reihenfolge der Produk-
tion bestimmen. So starteten die Handwerker gleichzei tig an
Fuss und Kopf der S tatue und produzierten langsam Stück für
Stück. Bei den einzelnen Fragmenten gab und gibt es keine
Hierarchie. Symbolträchtige Teile aus der berühmten Krone
oder dem Fuss der Statue steh en gleichberechtigt neben nicht
deutlich zuortbaren Zwischenstücken. Dieser Logik folgend
überlässt Danh Vo die Entscheidung, wie die Objekte aufge-
stellt werde n s ollen, auch ganz den Besitzern der einzelnen
Skulp tur ente ile: Sie k önnen sie s tehend oder liegend präsen-
tieren, ganz wie sie es gut finden. In Ausstellungen, die der
Werkgruppe gewidmet waren, lud der K ünstler auch Techni-
ker der jeweiligen Institution ein, die Kupferstücke nach ihrem
G utdünk en zu verteilen. Immer wieder liess er sie dabei Gum-
m i-Pneus oder Kisten für das D isplay mitverwenden, die beim
T ra nsport benutzt wor den war en. Dies zeigt ganz den zeitge-
nössischen Konzeptkünstler Danh Vo, der sich von einem klar
definierten Werk- bzw. Skulpturenbegriff distanziert und
s tat tdessen das Prozesshafte beto nt.
Dazu passt auch, dass die Arbeit trotz ihres tonnen-
schweren Gewich ts für den Künstler auf Mobilität angelegt ist.
«Lass t sie r eisen, sich ausbreiten. Lasst sie einf ach diese be-
wegli che Masse sein, sod ass sie etwas ganz anderes werden
kann als das Original in New York», so der
Künstler.2
Und tat-
sächlich: «We the People» ist so etwas wie ein mobiles Puzzle,
bei dem sich die einzelnen Versatzstücke zu scheinb ar endlo-
sen Variationen und Erzählungen zusammenfügen lassen.
Danh Vo geht es nicht da rum, eine linear e Geschichte zu kon-
struieren, sondern gleich zeitig verschiedene Erzählstränge zu zu