Full text: Jahresbericht 2014 (2014)

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AKTIVITÄTEN 
Ausstellung. Zugleich wurden aber auch Gemeinsamkei- 
ten erfahrbar, etwa die Bedeutung der im Freien studier- 
ten und gemalten Landschaft. Dazu kommt, dass die Bil- 
der beider Kün stler , wie Fisch li b etont, über die gewäh lten 
Motive hinaus in hohem Masse von der Malerei selbst 
handeln. Von Hodler zeigte Fischli auch viele Zeichnun- 
gen, die einen besonderen Zugang ermögl ichten und auch 
fast komödiantische Szenen des grossen Malers des Su- 
blimen einschlossen. Auf der anderen Seite fand sich 
auch bei Schnyder Gegensätzliches: In den Berner Vedu- 
ten zelebriert er mit einer seriellen Power-Malerei den 
bunten Dichtestress des Mittellandes. Im Ablauf des Zyk- 
lus der Thunerseebilder hingegen gibt er sich einer lich- 
ten, fast esoterischen Momente-Freudigkeit hin. 
Nebst einem bebilderten Faltblatt zu Hodler und einer von 
Schnyder illustrierten Werkliste erschien zur Ausstellung 
ein Künstlerbuch zur Thunersee-Serie. 
Unterstützt durch die Vontobel-Stiftung und die Stiftung 
Erna und Curt Burgauer. Philippe Büttner 
EGON SCHIELE – JENNY SAVILLE 
«Menschen sehend zu machen»: Mit dies em Wunsch, das 
Publikum mit Kunst zu faszinieren, trat Egon Schiele 
(1890 –1918) ein Jahr vor seinem unerwarteten Tod an 
Wilhelm Wartmann heran, den damaligen Direktor des 
Kunsthauses. Fast hundert Jahre späte r stellten wir die- 
sen Gedanken unserer Ausstellung voran. Das expressive 
Werk des österreichischen Küns tlers begegnete den Ar- 
beiten der britischen Malerin Jenny Saville (*1970). Es 
waren Kontrast und Annäherung, die dieses Nebeneinan- 
der bestimmten , und die in unmittelbarer visueller Direkt- 
heit erlebbar wurden. Es frappierte das Beharren auf ei- 
ner ungeschönten Körperlichkeit, die künstlerisch dera rt 
expl izit ausgeleuchtet wurde, dass sich beim Betrachten 
nicht selten ein Gefühl von Scham, manchmal auch von 
physischer Befangenheit einstellte. Dabei wurde das ei- 
gentliche künstlerische Medium – Malerei und Zeichnung 
– in den Vordergrund gerückt. Die malerische Umsetzung 
dieser übersteigerten Leiblichkeit – bei Saville üppiges 
Fleisch, bei Schiele hagere Versehrtheit – erfolgte in stu- 
pen der Meisterschaft, die das Gefühl des Körperlichen in 
Materialität und Taktilität übersetzt. Insofern kann von von
	        
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