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ZÜRCHER
KUNSTGESELLSCHAFT
GENERALVERSAMMLUNG
Die 119. Generalversammlung der Zürcher Kunstgesell-
schaft fand am 26. Mai 2014 im Vortragssaal des Kunst-
haus Zürich stat t. Nach der Begrüssung der Anwesenden
erinnerte der Präsident an die im November 2013 verstor-
bene Architektin Anja Maissen, die von 2002 bis 2013 im
Vorstand der Kunstgesellschaft wirkte und die das Erwe i-
terungsprojekt mit Rat und Tat begleitete und unterstützte.
Abschied nehmen mu sste die Kunstgesellschaft auch von
ihrem wenige Tage vor der Generalversammlung verstor-
benen Ehrenmitglied Hortense Anda-Bührle, die als
Tocht er des Sammlers und Unternehmers und als Prä si-
dentin der Stiftung Sammlung E. G. Bührle eine mass-
gebliche Rolle bei der vertraglichen Bindung zwischen
dem Kunsthaus und der Bührle-Stiftung einnahm. Der
Präsident ging in seinem Bericht auf die pos itive En twick-
lung der Besucherzahlen im Jahr 2013 ein, die auch auf
den erfreulichen Erfolg der Ausstellung mit Meistergrafik
von Edvard Munch zurückzuführen war. Die Neupositio-
nierung der Ausstellungsplanung mit zwei statt einer
publikumsträchtigen Produktion pro Jahr (und entspre-
chendem finanziellen und organisatorischen Mehrauf-
wand) ist konsolidiert und soll fortgesetzt werden. Ein
spä ter Rekurs gegen die Baubewilligung gegen das durch
Volksabstimmung bewilligte Projekt der Kunsthaus-
Erweiter un g von David Chipperfield, das im März 2013 von
einer in Luzern ansässigen Stiftung Archicultura einging,
löste ein nicht erwartetes juristisches Verfahren aus.
Nach dem das Baurekursgericht die Stiftung als nicht zum
Rekurs berechtigt eingestuft ha tte, kam es zu einem Wei-
terzug an das kantonale Verwaltungsgericht, das die so-
genannte materielle Behandlung per Entschluss vom
Dezember 2013 je doch zuliess, wora uf das Verfahren wie-
derum am Baurekursgericht eröffnet werden musste.
Unbeeinflusst von dieser für alle am Projekt Beteiligten
sehr bedauerlichen und kostspieligen Entwicklung wurde
das Fundraising erfolgreich fortgesetzt, der Business-
Plan für das künftig grössere Kunst haus vorangetrieben
und die Überarbeitung des künstlerischen Leitbilds be-
gonnen. Die Zahl der Mitglieder blieb auch nach der An-
passung der Beiträge weitgehend sta bil. Die Zuwe ndun-
gen Dritter, allen voran der Partner Credit Suisse und
Swiss Re, konnten leicht erhöht und substanzielle Un ter-
stützung für das gr osse Restaurierungsprojekt der Giaco-
m etti -Gipse gewonnen werden. Besondere Freude berei-
tete die Schenkung der Marmorskulptur «Venus» von Carl
Burckhardt durch die Sophie und Karl Binding Stiftung.
Die Generalversammlung stimmte dem vorgelegten
Jahres bericht zu; die Jahresrechnung wurde mit einem
Gewinn genehmigt. Die Wiederwahl des Präsidenten,
Herrn Walter B. Kielholz, und des Mitglieds im Vorstand,
Herrn Dr. Lukas Gloor, Direk tor und Kurator der Stiftung
Sammlung E. G. Bührle, erfolgte einstimmig. Als Nach-
folger von Frau Anja Maissen wurde Herr Mike Guyer,
Architekt des Prime Towers, einstimmig gewählt. Der
Präsident spra ch schliesslich Frau Susanna Tanner einen
herzlichen Dank aus, die als Leiterin der Fachstelle Kul-
tur beim Kanton Zürich in den Ruhestand tritt und aus
dem Vorstand der Kunstgesellschaft verabschiedet wird,
in dem sie für viele Jahre mit vielen Anregungen und zum
Wohl des Kunsthauses wi rkte. Der Präsident beendete die
Generalversammlung und übergab das Wort dem Direk-
tor, der einen Ausblick auf die Proje kte des Kunsthauses
in den Jahren 2014 und 2015 gab, gefolgt vom traditionel-
len Aper itif für die Mitglieder der Kunstgesellschaft.