42 AKTIVITÄTEN
Das Berichtsjahr brachte für die im Kunsthaus bewahrte
Sammlung der Zürcher Kunstgesellschaft viele erfreu
liche und bemerkenswerte Zugänge. Einige der wich
tigsten werden im Bildteil vorgestellt; die umfassende
Dokumentation auf den Seiten 44 – 53 präsentiert die
Neuzugänge in ihrer Gesamtheit.
Ein ganz besonderer Moment war, als nach der Aus
stellung «Ein goldenes Zeitalter» die wunderbare Samm
lung Knecht mit ihren exquisiten Werken der hollän
dischen und flämischen Malerei vor allem des grossen
17. Jahrhunderts als Dauerleihgabe ans Haus kam. Sie
finden auch diese Dauerleihgaben unter den Neuzu
gängen verzeichnet. Im Zusammenhang mit der für das
Kunsthaus sehr wichtigen Implementierung einer neu
en Software zur Verwaltung der Sammlung wird es nun
möglich, auch langfristigen Leihgaben identifizierende
Inventarnummern zuzuteilen. Diese sind dadur ch gekenn
zeichnet, dass vor der Inventarnummer das Sigel D (für
«Depositum») erscheint, mit dem Werke gekennzeichnet
werden, die nicht ins Eigentum der Kunstgesellschaft
übergegangen sind, aber für einen langfristigen Zeitraum
ans Haus kommen.
Die Implementierung der neuen Sammlungssoftware
ist ein wichtiges, sehr aufwendiges und komplexes Pro
jekt. Denn das Kunsthaus Züri ch kannte bisher, was die
elektronische Datenverarbeitung angeht, mehrere Teil
sammlungen, die separat erfasst und verwaltet wurden:
Neben der eigentlichen Kernsammlung, die über 4000
Gemälde, Skulpturen und Installationen umfa sst, gibt es
die Grafische Sammlung mit über 110 000 Werken, die
separat erfasste Fotosammlung, die Videosammlung
und weitere mehr. Aktuell werden alle diese Bestände
in eine gemeinsame Datenbank überführt. Dadurch wird
es sehr viel einfacher sein, sich im Haus einen Überblick
über die Bestände zu verschaffen. Auch wird erst die
SAMMLUNG neue
Sammlungs software in einem zweiten Schritt die
Möglichkeit bieten, die Sammlung online zu stellen. Dies
wiederum ist in zunehmenden Masse eine unerlässliche
Grundlage, damit ein Muse um in bester Weise mit seinem
Publikum und auch mit Forschenden aus verschiedenen
Bereichen kommunizieren kann. Dies betrif ft nicht zuletzt
das wich tige Thema der Provenienzforschung. Diesbez üg
lich kann bereits auf ein 2017 begonnenes Proje kt zur Er
forschung der Provenienzen der Bestände der Grafischen
Sammlung h ing ewiesen werden. Wie auch im Rahmen der
ebenfalls 2017 einsetzenden Arbei t an der OnlineStellung
der Sammlung wird unser Haus dabei auf willkommene
Art durch das Bundesamt für Kultur unterstützt.
Die Präsentation der Sammlung lebte in bewährter Wei
se von der Kombination von Stabilität im Grossen sowie
Änderungen und Akzentsetzungen im Kleineren. Abgese
hen davon lösten Ausstellungen in der Sammlung – etwa
die «Bilderwahl!» oder die eindrucksvolle Accrochage zu
Munch und der Familie Esche – und Leihvorgänge wie
üblich grössere und kleine Umstellungen in der Samm
lung aus.
Grössere Bewegungen ergabe n sich hinsichtlich der Prä
sentation des Bestands an Werken Alberto Giacomettis.
Anfang Oktober wanderten die wichtigsten Werke in den
Bührlesaal (siehe S. 61), in der Folge blieben die Säle im
Erdgeschoss des Moserbaus, die seit vielen Jahren die
GiacomettiBestände beherbergt hatten, geschlossen.
Denn der moserbauseitige Bau des Zugangs zur Pas
sage zur Erweiterung wird es für längere Zeit unmöglich
machen, in diesen Räumen Kunst zu zeigen. Die Werke
Alberto Giacomettis wandern nach dem Ende der gros
sen Ausstellung von 2016 / 17 in das Zwischengeschoss
des Müllerbaus. Die dortigen, nach oben zumeist offenen
Räume sind für die Werke des gross en Schweizer Künst
lers gut geeignet. geeignet.