Full text: Jahresbericht 2016 (2016)

65 AKTIVITÄTEN 
Strichs auf dem grossformatigen Papier ist beeindru­ 
ckend und zeigt, was für eine exzellente Zeichnerin Bern­ 
stein ist. 
Neben den Ergänzungen im Bereich der Videosammlung 
und der Zeichnung konnten auch für die Fotosammlung 
wichtige Werke erworben werden. Einerseits vier Foto­ 
grafien von Ellsworth Kelly (siehe dazu auch den Bericht 
S. 24 – 27) und andererseits ein Diptychon von Akram Zaa­ 
tari, das aus der Ausstellung «This Day at Ten» (siehe 
S. 57) angekauft wurde und bereits bestehende Werke des 
Künstlers in der Sammlung sehr schön ergänzt. 
Der Schwerpunkt der Tätigkeit des wissenschaftlichen 
Mitarbe iters Joachim Sieber lag bei der Ar beit an der Mu­ 
seumssoftware MuseumPlus, die ab Oktober im ganzen 
Haus eingeführt wurde. Die teilweis e Bereinigung der Alt­ 
daten und die Weiterentwicklung und Anpassung dieser 
Software beanspruchte mehr Zeit und war aufwendiger, 
als vorerst vermutet. Realisiert werden konnte die Über­ 
fü hrung der Fotografiedaten aus der Sammlungsdaten­ 
bank, der Daten der grafischen Bestände aus der eigen en 
Filemaker­ Datenbank sowie der Videosammlungsdaten 
aus der Bibliotheksdatenbank. 
Beim Getty Summer Institute «Di gital Collections» sowie 
an der Tagung «Das Sammeln von Graphik in historischer 
Perspek tive. Forschung und Digitalisierung im Dia log» im 
Oktober in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, 
konnte Joachim S ieber den internationalen Austausch mit 
anderen Grafischen Sammlungen und Kabinetten vertie­ 
fen und auch erstmals Kontakt mit dem «Arbeitskreis 
Graphik vernetzt» aufnehmen. Der seit 2011 bestehende 
Arbeitskreis ist ein Zusammenschluss von rund 50 Mitar­ 
beitenden von Grafischen Sammlungen aus Deutschland, 
Österreich und der Schweiz und wird nebst der bereits 
erfolgreichen Etablierung von gemein samen Export­ 
standards für Grafische Sammlungen voraussichtlich 
im Sommer 2017 das «Graphikportal» pu bli zieren – eine 
Metadatenbank zur sammlungsübergreifenden Recher­ 
che von grafischen Beständen. Dank der nun vorliegen­ 
den neuen Museumssoftware und der bereits etablierten 
Exportstandards nach LIDO vom Arbeits kreis, wird die 
Online­Publikation der eigenen Bestände eine greifbare 
Zukunftsperspektive, für deren Realisierung jedo ch noch 
die finanziellen Mittel fehlen. Ein erster Schritt dahin ist 
mit dem Aufbau einer LIDO­Schnittstelle bereits getan, 
damit konnten bisher die gesamten Grafikbestände der 
Dada­Sammlung auf der Website digital.kunsthaus.ch 
publiziert werden. 
In den Sammlungsbeständen konnte Joachim Sieber in 
enger Zusammenarbeit mit den Restauratoren einige 
konservatorische Massnahmen realisieren. So wurden 
für alle Standardformate der Grafikschachteln Papier­ 
umschläge angeschafft als Alternative zur Lagerung in 
Passepartouts, was gerade für zeitgenössische Kunst 
oftmals problematisch ist. Zudem wurden für alle Ma­ 
lerbücher der Grafischen Sammlung – die Stamm bücher 
der Zürcher Künstlergesellschaft – hochqualitative Archi­ 
vierungsschachteln beschafft. Im Rahmen des Erweite­ 
rungsbaus konnte die weitere Planung für das Fotodepot 
vorgenommen sowie die Depotplanung der Grafischen 
Sammlung bis 2030 skizziert werden. 
Im äl teren Bereich standen im Berichtsjahr die Vorberei­ 
tungen zu zwei Ausstellungen im Fokus unserer konser­ 
vatorischen Aktivitäten. Sowohl bei Hans Jakob Oeri wie 
auch bei Peter Wechsler (siehe S. 59 / 62) konnten um­ 
fangreiche Sammlungsbestände gesichtet und mit den 
nötigen wissenschaftlichen und restauratorischen Mass­ 
nahmen für die Ausstellungen versehen werden. Hans 
Jakob Oeri, der weitgereiste und für seine historischen 
und geografischen Kenntnisse angesehene «Künstler­ 
Antiquar» hinter liess der Künstlergesellschaft nach sei­ 
nem Tod 1868 eine Au swahl von mehr als 1800 sein er bes­ 
ten Zeichnungen, Aquarelle und Gouachen. Diese wurde 
vom ersten Sammlungskonservator Johann Jakob Hess 
(1801 – 1873), der auch die erste Schrift über Leben und 
Werk des Künstlers publizierte, geordnet und in achtzehn 
Bände eingeklebt: die vollendeten Figurenkompositionen 
mit den dazugehörigen Entwürfen sowie Akt­, Figuren­ 
und Anatomiestudien in acht Bänden (L81 – 88); die 
Ko stüm studien nach historischen Vorlagen von der Antike 
bis ins frühe 19. Jahrhundert in zehn Bänden (P1 – 10). Als 
wichtiges quellenkundliches Findmittel zu den Kostüm­ 
stud ien und Komp ositi onen ver s ammelte Hess in weiteren 
acht Bänden Oeris handschriftlich verfa sste T extauszüge 
und Bibliothekssignaturen, die das Auffinden der von ihm ihm
	        
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