Full text: Jahresbericht 2016 (2016)

66 AKTIVITÄTEN 
benutzten Bild­ und T extquellen erheblich erleichtern. Als 
wohl grösste Herausforderung war ten die 42 Kompositio­ 
nen historischen und biblischen Inhalts (L81 – 82), die Oeri 
und Hess der Nachwelt meistens ohne Titel hinterliessen, 
auf eine präzise ikono grafische Beschreibung. Ein ige der 
Kompositionen aus Oeris umfangreichem zeichnerischen 
Schaffen konnten dank der sachkundigen Betreuung 
durch unsere Grafikrestauratorin Eva Glück aus den Sam­ 
melbänden herausgelöst und dank unseres technischen 
Mitarbeiters Armin Simon für die Ausstellung optimal 
präse nt iert werden . Reizvoll für die Auswahl erschien uns 
die Thematisierung von Umbruchzeiten, die Oeri als Zeit­ 
genosse von Revolution und Restauration mit besonderer 
Aufmerksamkeit bedachte – die jeweilige Zeitspanne zwi­ 
schen Spätantike und frühem Mittelalter, Mittelalter und 
früher Neuzeit, Neuzeit und beginnender Moderne (vgl. 
Kat. 52 – 69). Im Zuge dieses Oeri­Jahres wurden noch 
weitere Werke aus den Sammelbänden herausgelöst und 
passepartouriert, während die Aquarelle mit den russi­ 
schen Mot iven wieder in die Malerbücher integriert wur­ 
den (vgl. Kat.  25, 28). 
Von Peter Wechsler besitzt die Grafische Sammlung nach 
Abschluss der Ausstellung «Pe ter Wechsler – Zeichnun­ 
gen» insgesamt 87 Arbeiten auf Papier, von denen die 
beiden grossformatigen Bleistiftzeichnungen 2004 und 
2017 sowie die sechs grossen Tuschpinselarbeiten 2014 
erworben wurden. Vier Kaltnadelarbeiten sowie 75 klei­ 
ne T uschpinselzeichnungen gelangten als Schenkung in 
die Sammlung. Aus diesem Fund us wählte der Kurator 
der Ausstellung in Zusammenarbeit mit Peter Wechs­ 
ler vierzehn Arbeiten aus, die durch Leihgaben ergänzt 
wurden. Zu den besonderen Herausforderungen in der 
Vorbereitungs phase gehörten die Rahmungen, die wie de­ 
rum von Eva Glück in Absprache mit dem Künstler an­ 
geleitet wurden. Auf der Suche nach einem passenden 
Vitrinen­T ypus, der sich ein erseits den gerah mten Werken 
an der Wand unterordnete, andererseits die Wirkung der 
filigranen Tuschpinselarbeiten bestmöglich unterstützte, 
bewä hrte sich unser Schreinermeister Christoph Knospe. 
Ihm verdankt die Ausstellung die sieben entspiegelten 
Tischvitrinen mit der lei cht abgeschrägten Schaufläche. 
Die obligatorische 50­Lux­Grenze, die in öffentlichen 
Institutionen zum Schutz der Exponate auf Papier in­ 
ternational eingehalten wird, führte bei den Besuchern 
immer wieder zu Irritationen, da mit dem existierenden 
Beleuchtungssystem, gerade bei grossformatigen, sehr 
dunkeltonigen Arbe iten keine ästhetisch optimale Lösung 
gefunden werden konnte. Unbestritten ist die Tatsache, 
dass – nach über fünfzehn Jahren intensiver Nutzung – 
die Beleuchtung im Kabinett den hohen Anforderungen 
von Grafik­ und Zeichnungsausstellungen nicht mehr ge­ 
wachsen ist. Es wäre deshalb dringend notwendig, dass 
sie grundsätzlich revidiert und vor der Wiedereröffnung 
des Kabinetts instand gesetzt würde. 
Den Besuchern im Studiensaal der Grafisc hen Sammlung 
wurden durchs Jahr insgesamt 782 Werke oder Konvolute 
vorgel egt; darunter 446 Druckgrafiken, 201 Zeichnungen, 
81 Skizzen­ und Malerbücher, 10 Fotografien, 29 Brief­ 
oder Archivbände sowie 15 Archivschachteln. 
An interne Ausstellungen wurden 50  Zeichnungen, 
7 Druckgrafiken, 19 Fotografien, 1 Multiple und 9 Video­ 
installationen, an externe Ausstellungen wurden insge­ 
samt 41 Zeichnungen, 14 Druckgrafiken, 15  Fotografien 
und 3 Videoinstallation ausgeliehen. 
Mirjam Varadinis, Bernhard von Waldkirch, Joachim Sieber
	        
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