66 AKTIVITÄTEN
benutzten Bild und T extquellen erheblich erleichtern. Als
wohl grösste Herausforderung war ten die 42 Kompositio
nen historischen und biblischen Inhalts (L81 – 82), die Oeri
und Hess der Nachwelt meistens ohne Titel hinterliessen,
auf eine präzise ikono grafische Beschreibung. Ein ige der
Kompositionen aus Oeris umfangreichem zeichnerischen
Schaffen konnten dank der sachkundigen Betreuung
durch unsere Grafikrestauratorin Eva Glück aus den Sam
melbänden herausgelöst und dank unseres technischen
Mitarbeiters Armin Simon für die Ausstellung optimal
präse nt iert werden . Reizvoll für die Auswahl erschien uns
die Thematisierung von Umbruchzeiten, die Oeri als Zeit
genosse von Revolution und Restauration mit besonderer
Aufmerksamkeit bedachte – die jeweilige Zeitspanne zwi
schen Spätantike und frühem Mittelalter, Mittelalter und
früher Neuzeit, Neuzeit und beginnender Moderne (vgl.
Kat. 52 – 69). Im Zuge dieses OeriJahres wurden noch
weitere Werke aus den Sammelbänden herausgelöst und
passepartouriert, während die Aquarelle mit den russi
schen Mot iven wieder in die Malerbücher integriert wur
den (vgl. Kat. 25, 28).
Von Peter Wechsler besitzt die Grafische Sammlung nach
Abschluss der Ausstellung «Pe ter Wechsler – Zeichnun
gen» insgesamt 87 Arbeiten auf Papier, von denen die
beiden grossformatigen Bleistiftzeichnungen 2004 und
2017 sowie die sechs grossen Tuschpinselarbeiten 2014
erworben wurden. Vier Kaltnadelarbeiten sowie 75 klei
ne T uschpinselzeichnungen gelangten als Schenkung in
die Sammlung. Aus diesem Fund us wählte der Kurator
der Ausstellung in Zusammenarbeit mit Peter Wechs
ler vierzehn Arbeiten aus, die durch Leihgaben ergänzt
wurden. Zu den besonderen Herausforderungen in der
Vorbereitungs phase gehörten die Rahmungen, die wie de
rum von Eva Glück in Absprache mit dem Künstler an
geleitet wurden. Auf der Suche nach einem passenden
VitrinenT ypus, der sich ein erseits den gerah mten Werken
an der Wand unterordnete, andererseits die Wirkung der
filigranen Tuschpinselarbeiten bestmöglich unterstützte,
bewä hrte sich unser Schreinermeister Christoph Knospe.
Ihm verdankt die Ausstellung die sieben entspiegelten
Tischvitrinen mit der lei cht abgeschrägten Schaufläche.
Die obligatorische 50LuxGrenze, die in öffentlichen
Institutionen zum Schutz der Exponate auf Papier in
ternational eingehalten wird, führte bei den Besuchern
immer wieder zu Irritationen, da mit dem existierenden
Beleuchtungssystem, gerade bei grossformatigen, sehr
dunkeltonigen Arbe iten keine ästhetisch optimale Lösung
gefunden werden konnte. Unbestritten ist die Tatsache,
dass – nach über fünfzehn Jahren intensiver Nutzung –
die Beleuchtung im Kabinett den hohen Anforderungen
von Grafik und Zeichnungsausstellungen nicht mehr ge
wachsen ist. Es wäre deshalb dringend notwendig, dass
sie grundsätzlich revidiert und vor der Wiedereröffnung
des Kabinetts instand gesetzt würde.
Den Besuchern im Studiensaal der Grafisc hen Sammlung
wurden durchs Jahr insgesamt 782 Werke oder Konvolute
vorgel egt; darunter 446 Druckgrafiken, 201 Zeichnungen,
81 Skizzen und Malerbücher, 10 Fotografien, 29 Brief
oder Archivbände sowie 15 Archivschachteln.
An interne Ausstellungen wurden 50 Zeichnungen,
7 Druckgrafiken, 19 Fotografien, 1 Multiple und 9 Video
installationen, an externe Ausstellungen wurden insge
samt 41 Zeichnungen, 14 Druckgrafiken, 15 Fotografien
und 3 Videoinstallation ausgeliehen.
Mirjam Varadinis, Bernhard von Waldkirch, Joachim Sieber