84 ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT
GENERALVERSAMMLUNG
Am Montag, dem 30. Mai 2016, fand im Baselitzsaal des
Kunsthauses die 121. Ordentliche Generalversammlung
der Zürcher Kunstgesellschaft statt. Der Präsident,
Walter B. Kielholz, leitete die Generalversammlung. Ab-
schied genommen wurde vom Fotografen und Verleger
Ernst Scheidegger, einem Gründungsmitglied der Alberto
Giacometti-Stiftung, dessen fotografisches Archiv künftig
im Kunsthaus beheimatet sein wird. Verbunden bleiben
wir auch unserem Mäzen Dr. Hans Vontobel, der mit sei-
ner Stiftung vor allem den Ausbau unserer Kunstvermitt-
lung entscheidend gefördert hat. Dankbar erinnert wurde
an Henry C. Bodmer, jahrzehntelanges Mitglied der Verei-
nigung Zürcher Kunstfreunde, der die Kunsthaus-Erwei-
terung mehrfach durch bedeutende Donationen gefördert
hat.
Die Jahresrechnung 2015 weist einen Verlust aus; die Mit-
gliederzahl ging eb enso wie die Eintritte leicht zurü ck. Das
mit Spannung erwartete «Schwarzbuch Bührle» enthielt
aus Sicht von Expe rten kaum neue Erkenntnisse zur Per-
son Emil Georg Bührles oder zu seiner Kunstsammlung.
Die Herkunft sämtlicher Gemäl de und Skulpturen (s owohl
in der Sammlung E.G. Bührle wie auch in derjenigen des
Kunsthauses) ist wissenschaftlich aufgearbeitet. Dank
finanzieller Unterstützung des Bundesamtes für Kul tur
star tet ein Rechercheprojekt zu Provenienzen in der Gra-
fischen Sammlung. Auf dem Bauplatz der Kunsthaus-
Erweiterung wurden die Aspekte der Archäologie mit
Umsicht und gegenseitigem Respekt zwischen der Stadt
und den Vertretern der jüdischen Glaubens gemeinschaft
behandelt, wofür allen Beteiligten Dank ausgesprochen
wird. Die Grundsteinlegung wurde für den 8. November
angesetzt. Am privaten Finanzierungsteil für die Kunst -
haus-Erweiterung haben sich 130 Personen, Stiftungen
und Firmen beteiligt. Der Ehrenpräsident Dr. Thomas
W. Bechtler und die Mitglieder des Patronatsclubs wa-
ren ausserordentlich erfolgreich. Auf wachsende Anfor-
derungen im erweiterten Betrieb wird mit neuen Füh-
rungsstrukturen reagiert. Die strategische An alyse und
Neugestaltung der Organisation wurde pro bono von der
Boston Consulting Group begleitet, wofür Herrn Adrian
Hofer und seinem Team Dank ausgesprochen wird. Auch
beim Sammeln und Ausstellen kommt Privatpersonen
und Firmen eine grosse Bedeutung zu, insbesondere der
Credit Suisse – Partner Kunsthaus Zürich, und der Swiss
Re – Part ner für zeitgenössische Kunst, die auch die neue
Lichtinstallation von Pipilotti Rist im Gla sdach des Mo ser-
baus unterstützte. Die Arbe it vor und hinter den Kulissen
(dazu zählen neben den Personalkosten auch Bibliothek,
Restaurierung und technische Infrastruktur) ist durch
finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand zu 44 %
abgesi chert . Seit bald 100 Jahren profitiert das Kunsthaus
vom Engagement der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde,
deren Beiträge den Ankäufen für die Sammlung vorbe-
halten sind und die ihr Auge auf eine besondere Jubilä-
umsgabe geworfen hat. Die Kooperation mit der Walter
A. Bechtler-Stiftung, die dem Kunsthaus Dauerleihgaben
anvertraut, konnte intensiviert werden .
Aus dem Jahresbericht wurde besonders das 100-j äh rige
Bestehen der Grafischen Sammlung und die Präsentati-
on von über 100 Meisterzeichnungen gewürdigt. Bei den
Besucherzahlen rangierte «Monet, Gauguin, van Gogh …
Inspiration Japan» vor «Joan Miró. Mauer, Fries, Wand-
bild» und vor der hochaktuellen Ausstellung «Europa. Die
Zukunft der Geschichte». Mehrere Projekte widmeten sich
dem Jubiläum von Dada. Die Restaurierung hatte über
100 Anfragen für Dada-Leihgaben zu bewältigen; in vol-
lem Gang ist die Digitalisierung von 500 Dokumenten und
Büchern sowie von 130 Kunstwerken auf Papier.
Den Mitgliedern wird die Änderung der Statuten vorge-
schlagen. Sie betrifft die Verkleinerung des Vorstands Vorstands