70 ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT
GENERALVERSAMMLUNG
Am Mon tag, 27. Mai 2019, fand im V ortrag ssaal des Kunst-
haus Zürich die 124. ordentliche Generalversammlung
im Beisein von 117 Mitgliedern statt. Geleitet wurde sie
vom Präsidenten der Zürc her Kunstgesellschaft, Walter
B. Kielholz. Dieser berichtete über die Projekte wie die
Sanierung der IT und Telefonie, die neu gestaltete Web-
site, die neuen Formate mit höherer interaktiven Betei-
lig ung des Publikums bei den Ausstellungen sowie über
die vielfältigen und ber eits erfolgr eic hen Massnahmen zur
Erhöhung der Mitgliederzahl.
Das Projekt zur Erforschung der Provenienzen (Herkunft
und Besitzverhältnisse der Zugänge in den Jahren 1933
bis 1950) in der Grafischen Sammlung, das mit Unterstüt-
zung des Bundesamtes für K ultur angeschoben werden
konnte, wird vorgestellt. Auch das Projekt Sammlung
o nline (bis jetzt mehr als 500 Werke) ist angelaufen und
wird laufend um weitere Positionen ergänzt. Die Samm-
lung des Kunsthauses ist zur Gänze bereits in Buchform
publiziert.
Die Inventur des Zeichnungsbestandes wurde abge-
schlossen und die Digitalisierung der Sammlungsbestän-
de auf Papie r schreitet voran. Auch in der Bibliothek wur-
den die «Zettelkästen» digital erfasst; die Bestandsgrösse
liegt bei 185 000 Archivalien. Das Projekt Künstlerbriefe
(rund 7500 Briefe, Postkarten, Telegramme) wurde dank
der Unterstützung Dritter begonnen und eine erste Etap-
pe abgeschlossen.
Auch die Fortschritte der Erweiterung wurden bemerkt
und kommentiert. Im Anschluss an die Versammlung er-
fo lgte eine Präsentation mit Bildern der einzelnen Bau-
phasen. Die Schlüsselübergabe ist auf Dezember 2020
geplant, eine erste Öffnung mit Performances im noch
lee ren Gebäude dann im ersten Quartal 2021. Die Eröf f-
nung mit der Installation aller Sammlungen ist für das
vie rte Quartal 2021 geplant.
Bei der Baustelle, im Sammlungsbereich, im Ausstel-
lungsprogramm, bei Restaurierungen und in der Kunst-
vermittlung konnte das Kunst haus wiederum auf gros se
Unterstützung seitens der Sponsoren zä hlen. Den Part-
nern Credit Suisse und Swiss Re und den vielen Firmen,
Stiftungen und privaten Donatoren, der Stadt und dem
Kanton Zürich und auch der Stiftung Zürcher Kunsthaus,
die die Liegenschaften verwaltet und instandhält, wird für
die gute partnerschaftliche Zusammenarbeit ausdrück-
lich gedan kt. Dank geht auch an alle Mitarbeiterin ne n und
Mitarbeiter im Namen des Vorstandes für den grossen
Einsatz in einem durcha us schwierigen Umfeld, dem sie
kreativ, optimistisch und loyal begegnen. Den Mitgliedern
der Zürcher Kunstgesellschaft wurde für das Vertrauen in
das Kunsthaus gedankt; für die Neugier und Zune igung,
aber auch für wohlmeinende Kritik, die zeigt, wie nahe
allen ihr Kunsthaus – seine Gegenwart und Zukunft ste ht.
Es wird alles darangesetzt, die A usst rahlung und Anzie-
hungskraft des Kunsthauses weiter zu stärken und in
steigende Besucherzahlen umzuwandeln.
Speziell verwiesen wird auf die grosszügige Dauerleihgabe
von über siebzig Gemälden vorwiegend des Fauvismus
und des Expressionismus von Gabriele und Werner Merz-
bacher. Der im Berichtsjahr nach langen Verhandlungen
geschlossene Vertrag bedeutet eine ausserordentliche
Bereicherung für das Zürcher Kulturleben mit internati-
onaler Ausstrahlung. Ebenso beglückt ist das Kunsthaus
über die Dauerleihgabe der Sammlung Hubert Looser. Die
hochkarätige Sammlung der Gegenwartskunst, geprägt
vom Abstrakten Expressionismus, der Minimal Art und
der Arte Povera wird die Bestände auf einzigartige Weise
vervollkommnen. Die Kunst, das spüren wir, ist eine Lei-
denschaft. Um Kunst zu vermitteln, benötigt das Kun st-
haus nicht nur erstklassige Werke, sondern auch Geld
und engagierte Köpfe .