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industrie und ihre weltweite Ausstrahlung gelegt, die sich
in wagemutigen Kooperationen zur T extilgestaltung, wie
diejenige mit Starfotograf Edward Steichen, äusserte. Im
Rahmenprogramm hat der Spok en Beat-Künstler Jurczok
die Aktualität von Bert Brecht und Marieluise Fleisser
unter die Lupe genommen. Guerillaclassics-Gründerin
Hiromi Gut konnte Ana Dordevic, Lindiwe Mlaba und
Valentine Michaud gewinnen, uns in einer Neuproduk-
tion auf eine musikalisch-tänzerische Reise von Darius
Milhaud bis Josephine Baker mitzunehmen, wo der leg en-
däre, als Prototyp in unserer Ausstellung gezeigte «Fau-
teuil Grand Confort petit modèle» ( 1928) von Le Corbusier ,
P ierre Jeanneret und Charlotte Perriand die Inspirations-
q uelle war. Sei noch zu erwähnen, dass die Kooperation
mit dem Guggenheim Museum Bilbao trotz erschwerter
Umstände aufrechterhalten werden konnte, wo die Aus-
stellung mit dem Kunsthaus Zürich als Konzeptgeber und
mit rund achtzig Leihgaben als Hauptleihgeber vom 6. Mai
bis 19. September 2021 zu sehen sein wird. Von wegen
«Schall und Rauch»!
Eine Koproduktion mit den Festspielen Zürich. Unterstützt
durch die Zürcherische Seidenindustrie Gesellschaft.
Cathérine Hug
LANDSCHAFTEN – ORTE DER MALEREI
Diese Ausstellung vereinigte eine Auswahl von Land-
schaftsbildern der Alten Meister von 1450 bis 1750, die
zur Sammlung des Kunsthauses gehören oder als Dau er-
leihgaben hier deponiert sind. Vertreten waren insbeson-
dere Werke der Stiftungen Ruzicka und Koetser und der
Sammlung Knecht. Den Anfang machten Bilder aus dem
Spätmittelalter , in denen Landschaft nur als Hintergrund
für religiöse Szenen bildwürdig war. Im 16. Jahrhundert
gewann die Landschaft nördlich und südlich der Alpen
an Bedeutung und wurde zu einem eigenen Thema. Das
17. Jahrhundert rückte die Landschaftsmalerei dann
vollends ins Zentrum der künstlerischen Bemühungen.
Zuerst in Flandern, dann in Holland entstanden Bilder,
in denen das Darstellen von Landschaft als weite m, offe-
nem Raum eine neue Komplexität erreichte. Dabei kam es
namentlich in den Niederlanden auch zu einer themati-
schen Aufgliederung der Landschaftsmalerei: Neben den
bekannten Grundtypen von Landschaften finden sich etwa
Seestücke oder Landschaften der sogenannten «italiani-
sierenden» Künstle r , in denen das Licht des Süde ns Ita-
liens beschworen wurde. Die letzten Altmeisterbilder der
Ausstellung entstanden in der e rsten Hälfte des 18. Jahr-
hunderts und stammen von italienischen Künstlern.
Die Ausstellung war nach chronologischen und thema-
tischen Einheiten gruppiert. Einige Werke des späten
19. Jahrhunderts und der Moderne (Giovanni Segantini,
Vincent van Gogh, Maurice de Vlaminck, Cy Twombly)
ergänzten die Altmeisterbilder. Sie zeigten, wie «Land-
schaft», von den Alten Meiste rn ausgehend, im spä ten 19.
und im 20. Jahrhundert weiterlebte.
Unterstützt von Al bers & Co AG.
Philippe Büttner