62 AKTIVITÄTEN
RESTAURIERUNG
2020 reisten insgesamt 88 Sammlungswerke an 27 ver-
sch iedene Ausstellungen in au swärtig en Museen , die vor-
gängig in den verschiedenen Fachabteilungen der R estau-
rierung für Transport und Präsentation vorber eit et wurden.
Es wurden insgesamt 365 Leihanfragen für extern e Leih-
gaben bearbeitet. Hinzu kamen die Kontrolle und konser-
vatorische Betreuung von 897 Werken, die in ver schiedenen
Ausstellungen im Kunsthaus gezeigt wurden.
Personell gab es in diesem Jahr erneut grosse Verände-
rungen: Unsere langjährige Mitarbeiterin Jean Rosston,
die 32 Jahre in der Abteilung und besonders in der Gra-
fik- und Fotorestaurierung gewirkt hatte, verliess uns al-
tersbedingt Mitte des Jahres. Für ihr Engagement in der
Abteilung und besonders in ihrem Fachbereich möchten
wir ihr herzlich danken.
Kurz dara uf wurde diese Position mit der in den Fachrich-
tungen Grafik, Schriftgut und Fotografie ausgebildeten
Konservierungs- und Restaurierungs-Spezialistin Rebec-
ca Honold neu besetzt. Mit ihrem über Jahre auch im Aus-
land erworbenen Fachwissen im Bereich der Erhaltung
von Kunstwerken auf Papier bis 1900 setzt sie neue Akz en-
te. Zudem konnten wir unser Team für den Bereich Me-
dienrestaurierung mit Eléonore Bernard erweitern. Dank
ihres Fachwissens über moderne Materialien und Medien
werden die Erhaltungs- und Restaurie rungsmassnahmen
für diese Gattung wei ter professionalisiert.
Ein grosses Projekt, das alle in der Abteilung stark in
Anspruch nahm, war die Planung des Einzugs von über
3000 Kunstwerken aus Aussenlagern und Bestand in den
Erweiterungsbau. Dieses professionell begleitete und von
einer externen Restauratorin unterstützte Sammlungs-
umzugs-Projekt beinhaltet die Planung und Umsetzung
diverser Schritte im Vorfeld sowie die logistische Aus ar-
beitung des eigentlichen Umzugs. So wurden alle Objek te
mit QR-Codes neu etikettiert und restauratorisch geprüft.
Wo nötig, wurden präventive und konservatorische Mass-
nahmen zu Schadensvorbeugung und Substanzerhalt
in Form von Festigungen oder Verpackungsoptimierung
durchgeführt. In etlichen Fällen wurden auch zukünftige
Massnahmen geplant.
Im Erweiterungsbau begleitete die Abteilung auch die
Schaffung der De poti nfrastruktu r an der Seite eines Fach-
planers, s odass die Werke an einen Ort einziehen können,
der sich in punkto Klima, Sicherheit und Aufbewahrungs-
möglichkeiten auf dem neuesten technischen Stand be-
findet. Die Abteilung erhält ausserdem zwei neue Ateliers,
deren Infrastruktur und Bestückung durch das Team mit-
geplant wurde. So wird in diesen Räumen beispielsweise
ein Unterdrucktisch zur Nassbehandlung von Kunstwer-
ken auf Papi er angeschafft.
Auch in anderen Projekten arbeiteten die Fachbereiche
eng zusammen. So wurde gemeinsam Wissen für die mu-
seale Bewahrung, z. B. in Form von Künstlerinterviews,
generiert: Die Bedeutung und Funktion der analogen und
digitalen Werkkomponenten der Diainstallation «Sample
Frames» von Alexandra Navratil wurden mit der Künst-
lerin und in enger Zusammenarbeit zwischen Foto- und
Medienrestaurierung aufgearbeitet.
Natürl ich war das Jahr enorm von der C ovid- 19-Pan demie
geprä gt. Während des Lockdowns produzierten verschie-
dene Fachbereiche erstmals gemein sam mit der K ommu-
nikations-Abteilung Beiträge mit Einblicken in die Arbeit
hint er den Kulissen. Ausserdem waren die Ausleihen in
andere Museen deutlich reduziert, wodurch das Augen-
merk verstärkt auf die Sammlungspflege gerichtet wer-
den konnte. Die komplett neu einzurichtende Sammlung
im Müller-Bau, inklusive der Neupräsentation der Al berto
Giacometti-Werke, bilde te dabei einen Schwerpunkt.
Auch vier Werke, die prominent im Erweiterungsbau ein-
geplant sind, wurden in diesem Jahr restauriert oder für für