Full text: Jahresbericht 2021 (2021)

AKTIVITÄTEN 
auch sehr kurzlebigen Filiale thematisiert, darunter Ge- 
mälde, Entwürfe, Möbel, Schmuck u.a. 
Unterstützt von UNIQA Kunstversicherung Schweiz, 
der Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung, der Truus und 
Gerrit van Riemsdijk Stiftung und der Karitativen Stiftung 
Dr. Gerber-ten Bosch. Mit grosszügiger Unterstützung der 
Walter B. Kielholz Foundation. 
Carlotta Graedel Matthäi 
HODLER, KLIMT UND DIE WIENER WERKSTÄTTE 
Auf Gustav Klimts (1862-1918) Einladung hin nahm Ferdi- 
nand Hodler (1853-1918) 1904 an der XIX. Secessionsaus 
stellung in Wien teil und erfuhr anlässlich der in diesem 
Rahmen präsentierten Einzelausstellung seinen inter- 
nationalen Durchbruch. Hodler lernte in der Donaustadt 
Klimt wie auch die Wiener Hautevolee persönlich kennen, 
die sich von diesem porträtieren und ihre Lebenswelt 
von der 1903 gegründeten Wiener Werkstätte gestalten 
liess. Die von Tobias 6. Natter kuratierte Ausstellung be- 
leuchtete den Austausch zwischen den zwei bedeutenden 
Malern vor dem Hintergrund von Klimts Forderung nack 
einer Überwindung der traditionellen Unterscheidung vor 
«hoher» und «angewandter» Kunst. Seinen Überlegungen 
legte Klimt eine «ideale Gemeinschaft der Schaffenden 
und Geniessenden» zugrunde. Zum folgenreichsten Mo- 
tor der propagierten Überwindung von «High» und «Low» 
wurde das Schaffen der Wiener Werkstätte, bei welcher 
Hodler und seine Frau Berthe 1913 das Mobiliar für ihre 
Genfer Wohnung in Auftrag gaben. Damit wurden sie zu 
einem wichtigen Werbeträger für deren Produkte. Einen 
Höhepunkt erreichte die Präsenz der Wiener Werkstätte 
in der Schweiz 1917 mit der Gründung einer eigenen Fi- 
liale in der Zürcher Bahnhofstrasse unter der künstleri- 
schen Leitung des Salzburger Architekten und Designers 
Dagobert Peche. 
Erstmals wurde im Rahmen einer Ausstellung anhand von 
rund 160 Werken die Geschichte dieser wichtigen, wenn 
WALTER DE MARIA. THE 2000 SCULPTURE 
«The 2000 Sculpture» von Walter De Maria (1935-2013) 
ist eine der grössten für Innenräume konzipierten Boden- 
skulpturen weltweit. Sie besteht aus insgesamt 2000 
weissen Gipsbarren von je 50cm Länge und 11,8 bis 
12cm Höhe. Die einzelnen Elemente weisen fünf, sieben 
oder neun Seiten auf. Sie werden auf einer Fläche von 500 
Quadratmetern ausgelegt, in insgesamt zwanzig Reihen 
a einhundert Barren. Die Anordnung folgt einem spezi- 
fischen Rhythmus: 5-7-9-7-5-5-7-9-7-5. So ergibt sich 
eine Art Fischgrätmuster, und je nachdem, wo sich die 
Besucher befinden, scheinen sich die Barren auf sie zu 
oder von ihnen wegzubewegen. Es entsteht eine Span- 
nung zwischen durchschaubarer Gesetzmässigkeit und 
individueller Wahrnehmung.
	        
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