interpretieren, der unermüdlich auf der Suche nach der eigenen
Hellsichtigkeit ist.
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Die Lithografie, die in einer Auflage von 100 Stück publiziert
wurde, ist zweifellos im Umfeld von Redons Interesse an typisch
wagnerianischen Themen entstanden, ohne dass der Künstler den
ursprünglichen Bezug des Motivs zum Themenkreis von Ödipus
und Sphinx gänzlich hätte tilgen wollen. Dass dieses inhaltlich
vielschichtige Blatt noch dazu in seltener Form, nämlich ausser-
halb der offiziellen Auflage, vorliegt, macht die Erwerbung für das
Kunsthaus freilich nur umso reizvoller und ergänzt damit vortreff-
lich unseren Bestand an Zeichnungen und Druckgrafiken Redons.
Jonas Beyer
1 Vgl. hierzu: https://www.pop.culture.gouv.fr/notice/joconde/00650002712
(zuletzt abgerufen am 27.2.2023).
2 Giuseppina dal Canton, «Le chevalier mystique di Odilon Redon: slittamenti e incroci
iconografici», in: artibus et historiae, Jg. 28, Nr. 55, 2007, S. 179 –198, hier S. 194.