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der Sammlung des Deutschen Plakat Museums im Mu-
seum Folkwang, Essen. Besondere Note an der Zürcher
Station war, dass sie durch wertvolle Leihgaben aus dem
2021 eröffneten Fellini Museum in Rimini sowie der von
Fellini-Sekretär Gérald Morin 2001 angestossenen und
von Stéphane Marti ausgebauten Fondation Fellini pour
le cinéma in Sion mit rund 40 Zusatzleihgaben erweitert
werden konnte. Kostüme des oscarprämierten Danilo
Donati und das Originalnotenblatt mit Nino Rotas eingän-
giger Titelmelodie zu «La strada» aus der Sammlung des
Dirigenten Graziano Mandozzi rundeten die Auswahl ab.
Im Katalog sowie Rahmenprogramm kamen prominente
Stimmen wie Patti Basler, Tobias Burg, Nora Gomringer,
Gérald Morin und Stefan Zweifel zu brisanten Themen wie
überspitzte Geschlechterbilder oder auch die fellinieske
Traumästhetik zu Wort.
Unterstützt von der Truus und Gerrit van Riemsdijk
Stiftung und der Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung.
Cathérine Hug
NIKI DE SAINT PHALLE
Anfang September begann die lange geplante Ausstellung
zu Leben und Werk von Niki de Saint Phalle (1930 – 2002).
Ziel der Präsentation im grossen Ausstellungssaal war,
sie als eigenständige Künstlerin und ausserordentliche
Persönlichkeit zu zeigen, ihre herausragende Position in
ihrer Generation zu dokumentieren und für ein grosses
Publikum erfahrbar zu machen. Die Retrospektive war
nur scheinbar ein Heimspiel, denn Niki de Saint Phalle ist
tatsächlich in der Schweiz nur selten mit monografischen
Ausstellungen gewürdigt worden, und auch im Kunsthaus
hatte sie erstmals einen derart grossen Auftritt. Kuratiert
von Christoph Becker (es war seine letzte Ausstellung für
das Kunsthaus) und mit tatkräftiger Unterstützung von
Rhiannon Ash, Franziska Lentzsch und dem gesamten
Team gelang es, rund einhundert Leihgaben aus dem
überaus reichen und vielseitigen Schaffen zu gewinnen
– Werke, die für ihre künstlerische Karriere beispielhaft
sind. Darunter waren nicht nur die Modelle und Maquet-
ten für einige ihrer berühmtesten Aktionen, eine Reihe
der frühen Schiessbilder und äusserst fragile, teils be-
wegliche Assemblagen, teils im monumentalen Format,
sondern auch Dokumente zu ihrem wechselvollen Leben
und zu ihrer Arbeitsweise mit Zeichnungen, Grafiken und
Fotografien. Dank guten Kontakten und intensiven Ver-