84 ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT
Die Amtsübergabe an die neue Direktorin wird für den
1. Oktober vorgesehen. Ann Demeester berichtet über
ihre ersten Eindrücke und Erfahrungen innerhalb des
Hauses und über die Wahrnehmung der Institution in
der Öffentlichkeit. Sie skizziert die nächsten Schritte für
die kommenden Monate, die sie in der Vorstandssitzung
im November ausführlicher darstellen wird. Christoph
Stuehn, der Ende Mai 2022 zum Vizedirektor ernannt wur-
de, stellt sein umfangreiches Arbeitsgebiet vor. Die Per-
sonalabteilung wird ihm neu unterstellt. Die Stadt Zürich
delegiert folgende Personen in den Vorstand: Stadtprä-
sidentin Corine Mauch; Murielle Perritaz, Co-Direktorin
Kultur, Präsidialdepartement; Jakob Diethelm, Mitarbeiter
Kunsthaus Zürich als Personalvertreter. Die Ersatzwahl
für den zurückgetretenen Daniel Hauser steht noch aus.
22. NOVEMBER
Der Bericht des Präsidenten an der Vorstandssitzung er-
fasst den Stand des Evaluationsprozesses zur Sammlung
Emil Bührle: den Round Table, der zusammen mit der
Stadt Zürich und dem Kanton installiert worden ist, so-
wie mögliche juristische oder moralische Implikationen,
die der zukünftige Umgang mit «Fluchtkunst» zeitigen
könnte. Herr Alex Schneider wurde zum neuen Finanz-
chef bestimmt und begrüsst. Eine Verabschiedung des
scheidenden Direktors ist auf den 14. November termi-
niert. Die Direktorin informiert über die weiteren Pläne
zu einer Neugestaltung der Präsentation der Sammlung
Emil Bührle, dazu gehört die Einsetzung eines Beirats aus
externen Mitgliedern mit fachlicher Qualifikation.
Im Moser-Bau wurde Asbest gefunden; die Abklärungen
sind im Gang, die entsprechende Sanierung wird vorberei-
tet. Die Statik des Müller-Baus wurde untersucht und es
werden bestimmte Massnahmen ergriffen. Für die Vakanz
beim Pächterwechsel im Kunsthaus-Restaurant wird eine
Pop-up-Lösung angestrebt. Die Besucherzahlen im Jahr
2022 bewegen sich auf ein Rekordniveau zu.
Die Stadt Zürich wird künftig keine Revisionsstellen-
mandate mehr durchführen können. Die Statuten werden
entsprechend in 2023 angepasst. Bis zur Anpassung de-
legiert die Stadt Zürich ihren Revisionsteil an die Price-
waterhouseCoopers. Die Hochrechnung ist dank der gu-
ten Einnahmesituation positiv, jedoch ist das Thema der
Abschreibungen eine Belastung. Die Direktorin berichtet
über den anspruchsvollen Budgetierungsprozess ange-
sichts vielfältiger, teils zusätzlicher Aufgaben und Projek-
te, darunter auch die Provenienzforschung. Das Budget
für das Jahr 2023, zu dem Varianten vorgelegt wurden,
wird in einer definitiven Version vom Vorstand genehmigt.
Ann Demeester führt in einem Statement ihre Vision für
die Zukunft der Institution aus. Der Prozess, der von Bos-
ton Consulting Group und Lemongrass Communications
begleitet wird, schliesst umfassende interne Evaluationen
und Analysen zu Stakeholdern und Finanzierungsmodel-
len ein. Die zu erarbeitenden Studien mit Ergebnissen und
Massnahmen werden zunächst dem Vorstand präsentiert
und sollen im Jahr 2023 in ein neues Leitbild einfliessen.
Die Direktorin stellt die Hauptpunkte der aktualisierten
Strategie zur Provenienzforschung vor. Die Generalver-
sammlung 2023 wird angesprochen; eine Ersatzwahl für
den zurücktretenden Dr. Lukas Gloor, verbunden mit ei-
nem entsprechenden Anforderungsprofil, wird vorbereitet.
MUSEUMSBEIRAT
Der internationale Museumsbeirat traf sich im Berichts-
jahr aufgrund des Direktionswechsels zu keiner Sitzung.