Full text: Jahresbericht 2023 (2023)

52 AKTIVITÄTEN 
VIDEOS AUS DER SAMMLUNG: 
HANNAH WEINBERGER 
Das Kunsthaus Zürich besitzt eine der wichtigsten Medien- 
kunstsammlungen in der Schweiz. Die Sammlung um- 
fasst über 600 Werke seit den 1970er-Jahren bis heute. 
Dazu gehören sowohl Single-Channel-Videos wie auch 
Installationen und digitale Kunstwerke. 
Im Frühjahr bot sich die Möglichkeit, eine raumumfassen- 
de Installation der jungen Schweizer Künstlerin Hannah 
Weinberger (*1988 in Filderstadt) im Kabinett zu zeigen. 
Die unbetitelte Arbeit kam 2017 als Geschenk der Dr. 
Georg und Josi Guggenheim-Stiftung in die Sammlung. 
Die Stiftung hatte die Künstlerin im Jahr zuvor mit dem 
Guggenheim-Kunstpreis ausgezeichnet. 
Hannah Weinberger schafft mit ihren Sound- und Video- 
installationen immersive Erfahrungsräume. Ihre Filme 
entstehen jeweils als persönliche Momentaufnahmen auf 
Reisen und werden von der Künstlerin meist mit ihrem 
eigenen Handy festgehalten. Die bewegten Bilder fügen 
sich über mehrere Kanäle zu einer assoziativ verdichte- 
ten Gesamtkomposition zusammen und geben ein stim- 
mungsvolles Porträt unserer heutigen Zeit wieder. 
Hannah Weinberger lebt und arbeitet in Basel. Sie studierte 
an der Zürcher Hochschule der Künste, wo sie 2013 mit 
einem Master of Fine Arts (Vertiefung Mediale Künste) ab- 
schloss. 
Mirjam Varadinis, Kuratorin 
RE-ORIENTATIONS. 
EUROPA UND DIE ISLAMISCHEN KÜNSTE, 
1851 BIS HEUTE 
Die Ausstellung «Re-Orientations. Europa und die isla- 
mischen Künste» veranschaulichte die Bedeutung der 
islamisch geprägten Kulturen für die bildenden und an- 
gewandten Künste in Europa. Der Islam ist seit Langem 
Teil der europäischen Kultur und hat sich daher auch 
im Werk zahlreicher Kunstschaffender Europas nieder- 
geschlagen. Die Schau nahm eine Form der Rezeption 
der islamischen Welt ins Blickfeld, die als «Islamophi- 
lie» bezeichnet wird. Den Anfang machten Gelehrte und 
Sammlerinnen, die sich für die islamischen Künste be- 
geisterten. In der Folge übertrug sich die Faszination auf 
Kunstschaffende. Diese Islamophilie wurde in der Aus- 
stellung als Phänomen eines transkulturellen Prozesses 
verstanden – ein Prozess, der zu einer kulturellen Vielfalt 
führt, die ihrerseits von Überschneidungen und Unter- 
schieden geprägt ist. 
Nach einem Symposium 2020 in Zürich erarbeitete 
Kunsthaus-Kuratorin Sandra Gianfreda die Ausstel-
	        
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