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Durch Ungleichwertigkeit, durch Ueber und Unterordnen ent
stehen Widerspruch, Kampf, Leid.
Durch Gleichwertigkeit, durch An und Nebeneinanderordnung
werden Kampf und Leid und Widerspruch aufgehoben.
Kunst ist auch Anschauung und Anschauungs-Unterricht.
Die Anschauung meiner Kunst will den Anschauungs-Unterricht
der Gleichwertigkeit — der An und Nebeneinanderordnung.
Die Anschauung und der Anschauungs-Unterricht im Kunstwerk
geschieht durch die Komposition derselben
Die K omposition des Kunstwerkes im gleichwertigen
Sinne kennt keine Haupt- und Nebensachen.
Das Auge des Beschauers betrachtet alles gleich
wertig — kein Teil dominiert.
Jeder Teil ist ebenso wichtig wie der andere — Einer ist für
Alle, Alle sind für Einen da.
Im ungleichwertigen Kunstwerk sind Haupt- und
Nebensachen vorhanden. Die Komposition ordnet die
Nebensachen der Hauptsache unter, diese aber über — so
dass die Hauptsache zuerst gesehen wird. Die Hauptsache
dominiert.
Ein gleichwertiges Kunstwerk ist ein demokratischer Staat, in
dem jeder Teil gleichwertig mitspricht.
Der Rahmen schliesst es nicht ab, sondern führt es aus sich
heraus — die Beziehung zum Kosmos herstellend.
Ein ungleichwertiges Kunstwerk ist ein absolutistischer Staat,
in dem die Stimme der dominierenden Hauptsache alles
niederzwingt.
Der Rahmen schliesst es ab und führt es in sich hinein, die
Beziehung mit dem Kosmos abschneidend.