"Echo der Zeit" 11.Dezember 1945
Kunsthaus Zürich
Die Ausstellung, welche am letzten, Samstag im Zürcher Kunst-
haus eröffnet worden ist, wird viel von sich reden machen! Sie ist
eine schweizerische, wie eine zürcherische Angelegenheit,
Zürcherisch insofern, als die Sektion Zürich der Gesellschaft
schweizerischer "ialer, Bildhauer und Arc'.itekten, die führende und
streng wählende lokale KünsHerorgänkalron, ihre Werke zeigt.
Gleichzeitig mit dieser Schau wird nun aber im Kunsthaus eine
schweizerische Konkurrenz durchgefü rt, die auch das Publikum zur
Meinungsäusserung aufruft,
“ Die Zürcher Kunstgesellschaft hat es übernommen, den in den
; Jahren 1941-1943 als "Scuweizer Preis für Malerei" von einer zürcher.
ischen FPrivatgalerie durchgeführten Wettbewerb unter den Titel
"Preis für Schweizer, alerei" zum ÄAustrag zu b ringen, und zwar alle
zwei Jahre, erstmals Ende 1945. Es steht für jeden Wettbewerb die von
einen Zürcher Kunstfreund gestiftete Summe von 10'000 Franken zur
Verfügung.
Eine mus Kunstfreunden und Künstlern zusammengestellte Kommission
erteilt den ersten Preis von 5000 Franken und weitere Preise von ins-
gesamt 4500 Franken, Das Urteil des Publikums soll zur Geltung kommen,
indem jeder Ausstellungsbesucher durch Stimmabgabe das fenige verk
bezeichnen kann, das er für das beste hält. Das B3ild mit der höchsten
Publikums-Stimmenzahl erhilt einen Preis von 500 franken.
Zur Teilnahme an diesem Wettbewerb sind aus der ganzen Schweiz
OD mm aler und Malerinnen eingeladen worden, je ein Gemälde ein-
zusenden, das whrend der letzten 5 Jahre gemalt worden ist. Diese
Bilder werden bis Anfang Januar, 1946 im grossen Saal des Zürcher Kunst-
lLauses ausgestellt. Ausserdem hatz.die Wettbeuerbskommnission aus
der gleichzeitigen Ausstellung der Sektion Zürich weitere 10 Werke ausgewählt
die in die Konkurrenz einbezoger Sind,..
Der Kommission gerören bekannteste Sammler NL. Frau Dr. ıaun-
loser, Jerr Dr. Oskar Reinhart, .err Dr, Mayenfisch, Lerr Emil
Bührle «= ferner neben dem Direktor des Kunsthauses verschiedene
Künstler —- Cuno Amiet, Xarl Hüugin, Heinrich Bräus
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