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Zweifellos ist nun die geistige und formale Kraft, dies 
zu verwirklichen, wieder gefunden, und wird sich durch 
setzen trotz den mannigfachen berghohen Hindernissen. 
Schnell und viel könnten die Schulen ändern, viel 
leicht alles. 
Vor allem Klarheit für die heranwachsende Jugend. 
Reinliches Auseinanderhalten von rein technischem, 
virtuosem, reproduzierendem Arbeiten, und rein künstle 
rischem, schöpferischem Schaffen. 
Das freie Kompositionelle wird an den Schulen erst 
schüchtern geduldet. 
Statt dessen unnötig viel falsch betriebenes sogenanntes 
Naturstudium, bis zum »Stilisieren«. Ein willkürliches 
Durcheinanderwerfen von »Natur und alten Vorbildern«. 
Warum aber der Schüler stilisiert oder komponirt, wird 
ihm selten klar. 
Gerade aber hier erst finge der Kunstunterricht an. 
Mit diesen veralteten Methoden und Anschauungen be 
kommen wir nie die »Kunst ins Handwerk« oder »Handwerk 
in die Kunst«. Sicher machen wir fürchterliche Umwege, 
und viel gute Kraft hat sich durch die Schule zu Tode 
gelaufen. 
Werden wir hei uns warten und werden wir zu spät 
sein? 
Wir wünschen das nicht, deshalb diese Schrift und 
unsere Ausstellung. 
Möge man auch bei uns endlich einsehen, dass die 
Kunst kein Sport und Zeitvertreib, sondern eine tiefernste 
Sache, die eng verknüpft ist mit unserem Glück oder Unglück. 
Wir hollen, mit unserer Ausstellung etwas beizutragen 
an der so nötigen Klärung der jetzigen misslichen Lage 
und wünschen, dass das Publikum unser Arbeiten besser 
versteht und weniger gleichgültig oder gar verächtlich be 
handelt. 
Fritz Baumann.
	        
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