Full text: Ausstellung George Grosz

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Denn weshalb füllte 
einer die Korruption 
der Zeit mit folcher 
Unerbittlichkeit zur 
Schau ftellen, wenn 
er nicht triebhaft 
und tiefinnerlich des 
Glaubens wäre, daf^ 
eine Bereinigung 
und Befferung wohl 
möglich fei ? Stets 
aber ift es ein rein 
proteftantifches — 
und darum oft fo 
kalt erfcheinendes— 
Bekennertum, das 
uorfich felberaufder 
Tiut ift und es fich 
nie wie der Katholi 
zismus leiften kann, 
in traumfatter Ro 
mantik zu zerflie 
gen. Gin Dergleich 
mit lebenden Künft- 
lern tüefteuropas, 
zum Beifpiel mit 
dem (kulturell) ka- 
tholifchen Plyftiker 
Flafereel, uermag 
dies zu erhellen. Aus 
der ewig wachen 
furcht des Pro- 
teftanten uor den 
Dämonen in der eig 
nen Bruft ergibt fich 
auch zum Teil die 
feltfame Scheu des 
Tlenfchen Grosz, als 
Künftler überhaupt 
zu gelten. Gr felber 
fieht feine Pliffion als 
Polemiker, als Pro 
paganda und Dor- 
kämpfer einer Sache, 
und hierin gleicht er 
jenen Tlaturen, die
	        
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