Zürich, den 10, Dez, S6.
Herrn Dir. Dr. W. Wartmann,
Kunsthaus
Zürich
Sehr geehrter Herr Dr. Wartmann,
Die Zürcher Kunstgesellschaft hat mir schon zweimal die Ehre erwiesen,
mich zu einer Kollektivausstellung im Kunsthaus einzuladen. Aus Sorge,
dass es für mich noch zu früh sei, und dass diese Ausstellung, an welcher
mir viel gelegen ist, nicht angemessen ausfallen könnte, hsbe ich beide-
mal, wenn auch sehr ungern absagen müssen. Das letzte Mal habe ich Ihnen
in Aussicht gestellt, dass ich für 1937 bereit sein würde.
Erlauben Sie mir bitte, schon heute darauf zurückzukommen, obschon ich
noch nicht wieder dazu aufgefordert bin, Ich fürchte,falls Sie die
Ausstellung im kommenden Jahr veranstalten wollten, dass es für mich
aus verschiedenen Gründen, darunter auch rein technischen, noch zu früh
ist und dass ich Sie noch einmal um einen Aufschub bitten müsste, Mir
liegt viel daran, im Kunsthaus eine Kollektion zu zeigen, die an Umfang
beträchtlich über meine bisherigen Ausstellungen an andern Orten hinaus-
geht und die des Zürcher Kunsthauses würdig ist. Ich fühle mich für —
1937 zu meinem Bedauern dazu noch nicht bereit und bitte Sie darum, für
Alileses Jahr davon abzusehen.
Ich hoffe, Sie nehmen mir diesen Entschluss, der mir nicht leicht fällt,
nicht übel und Sie erlauben mir, für das folgende Jahr selbst mit der
Bitte an Sie zu gelangen, dann eine Kollektivausstellung mit. einer
grössern Zahl von Bildern und in einem des Kunsthauses würdigen Ausmass
zu veranstalten. Ich wirde Sie rechtzeitig, d.h. jedenfalls ein halbes Jahr
voraus, deswegen wieder anfragen und würde mich freuen, wenn dieser Vor-
schlag Ihre freundliche Zustimmung finden würde,
Mit hochachtungsvollem Gruss
N —- ._—
v—