gekehrten“ Franzosen für ihr Land zu beanspruchen; während
Frau Hahnloser in ihrem groß angelegten Lebensbuch „Felix
Vallotton et ses Amis“ von 1936 alle greifbaren und unwägbaren
Argumente vereinigt, um sein eingeborenes, unaustilgbares Schwei-
zertum zu belegen.
Neben den durch die Bücher vertretenen Tatbeständen und
Meinungen besteht in Paris und in der Schweiz eine direkte, noch
nicht erstarrte Tradition innerhalb der Gruppen seiner französi-
schen und schweizerischen Angehörigen und Freunde, mit dem
Vorbehalt ihrer Retuschen an allem über den Künstler bisher
geschriebenem und gedrucktem. Eine solche Stimme äußert sich
in dem unsern Katalog einleitenden „Hommage d’amitie“ von
Charles Montag, der während zwei Jahrzehnten Vallotton gekannt
und ihn seinerzeit den Winterthurer Kunstfreunden zugeführt hat.
Vallotton selber beleuchtet und forscht sein Leben aus in einem
bisher nicht veröffentlichten Tagebuch. Charles Fegdal stützt mit
Stellen daraus seinen Text, Hedy Hahnloser genießt für ihr Buch
darüber hinaus den Vorzug, aus einem Bund vertraulicher, oft
eben so bekenntnishafter Briefe schöpfen zu können. In dem selbst-
biographischen Roman „Un meurtre“, der nach dem Tod von
Vallotton mit dem Titel .„„La vie meurtriere“ zuerst von Januar
bis März 1927 in den Heften des „Mercure de France“, dann
in einem von Andre Therive besorgten Buch 1930 in Lausanne
gedruckt worden ist, bemüht er sich, persönliche Angst und Not
sich vom Herzen oder vom Gewissen zu schreiben. Nach H. Hahn-
loser ist diese Erzählung sein erstes literarisches Werk. Kaum vor
der Heirat kann der Familien- und Sittenroman „Cyprien Morus“
entstanden sein. Ein Einakter „L’homme fort“ datiert von 1907/08.
Einige weitere Theaterstücke liegen im Manuskript beim Nachlaß
oder sind verschollen.
An Kunstfragen hat Vallotton Feder und Geist schon früh geübt
und bewährt. 1886 schreibt er zum erstenmal über den Pariser
Salon an das Journal de Lausanne. Von 1890 bis 1895 ist er Mit-
arbeiter der Gazette de Lausanne mit Pariser Kunstbriefen. Seine
Kritiken sind ruhig in der Haltung, rasch zum wesentlichen durch-
dringend, deutlich und ohne Schonung gegenüber wertlosem, doch
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