Nach dem Werkverzeichnis mit seiner Einteilung nach Jahren
und den so kurzen wie treffenden Benennungen der inhaltlich oft
wenig verschiedenen Bilder ordnet und gliedert sich das für den
Betrachter nach seinen Grenzen wie in sich selber schwer überseh-
bare anderthalb Tausend Arbeiten; es ist der unentbehrliche und
beste Führer für den, der vor den Bäumen auch den Wald zu sehen
wünscht.
Die Wiedergabe des Verzeichnisses im Ausstellungskatalog, nicht
nur finanziell ein Wagnis, beruht auf der Meinung, daß die Besucher
der Ausstellung und die sonstigen Freunde des Künstlers daran
Interesse und mehr finden können. In der Beschaffenheit und
Schichtung der Gruppen, aus denen das Werk sich aufbaut, treten
die für ihn maßgebenden Wünsche und Regungen zu Tage, die
unablässige innere Bewegung des oft als kalt und unbeteiligt mis-
verstandenen Meisters: Der Beginn als Bildnismaler, das Eindrin-
gen und zeitweilige Überwiegen der Sittenschilderung als Malerei
und Graphik, das Zurückfinden der Malerei zu der einfachen, aber
eindringlichsten Darstellung des Gegenständlichen und Zuständli-
chen, der Aufblick zum Tragischen unter der Bedrückung des
Krieges; das Auf- und Abschwellen der Leistung nach Ziel und
Umfang; der Wechsel in der Wahl der Umgebung und des Um-
gangs mit Menschen, Dingen und der offenen Natur.
Die Ausstellung ist eine Auswahl aus dem durch das „Livre
de Raison“ erschlossenen Gesamtwerk, mit dem Bestreben, bei der
mengenmäßig gegebenen Beschränkung von dem thematisch und
künstlerisch Wesentlichen möglichst wenig zu opfern. Mit der Bei-
gabe der Nummern des Werkverzeichnisses zu den Titeln des
Ausstellungskataloges bleibt jedes Werk der Ausstellung an seinem
Platz im Gesamtwerk und damit im Zusammenhang mit dem
besonderen stofflichen und formalen Ideenkreis, dem es entsprun-
gen ist. Bei den wenigen Arbeiten, die im Gesamtverzeichnis nicht
erwähnt oder erkennbar sind, wird die Verbindung durch Ent-
stehungszeit, Thema und künstlerische Haltung gewahrt. Zur
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