allen Gegebenheiten, und das ist seine Bedeutung, sowohl 
praktisch als auch ideell. Merz ist bezüglich seines Materials 
so tolerant wie möglich: 
Und ist die Arbeit noch so schlecht, 
MERZ macht schon alles recht. 
Merz rechnet sogar mit Materialien und Komplexen im 
Kunstwerk, die es selbst nicht übersehen und beurteilen kann. 
Wenn wir aber je einmal die ganze Welt als Kunstwerk ge* 
stalten wollen, so müssen wir damit rechnen, daß gewaltige 
Komplexe in der Welt bestehen, die uns unbekannt sind, 
oder die wir nicht beherrschen, weil sie nicht im Bereich un* 
serer Kraft liegen. Vom Standpunkt 
MERZ 
aus ist das aber gleichgültig. Es ist im Kunstwerk nur wichtig, 
daß sich alle Teile aufeinander beziehen, gegeneinander ge* 
wertet sind. Und werten lassen.sich auch unbekannte Größen. 
Das große Geheimnis von Merz liegt in dem Werten von 
unbekannten Größen. So beherrscht Merz, was man nicht 
beherrschen kann. Und so ist Merz größer als Merz. Das Ge* 
heimnis liegt darin, daß man in einer Gemeinschaft von einer 
bekannten und einer unbekannten Größe die unbekannte mit 
verändert, wenn man die bekannte verändert. Weil die Summe 
von bekannt und unbekannt stets gleich bleibt, stets gleich 
bleiben muß, und zwar absolutes Gleichgewicht. Kijk eens, 
wenn man Mühlen hat, kann man auch unter dem Meeres* 
Spiegel das Land trockenpumpen. (Beweis Holland.) 
Einstweilen schafft MERZ Vorstudien zur kollektiven Welt* 
gestaltung, zum allgemeinen Stil. Diese Vorstudien sind die 
Merzbilder. 
Das einzig Wichtige im Gemälde ist der Ton, die Couleur. 
Das einzige Material dafür ist die Farbe. Alles im Bilde ent* 
steht durch die Farbe. Hell und dunkel sind Werte der Cou* 
leur. Linien sind Grenzen von verschiedenen Couleuren. Also 
ist beim Bilde nichts wichtig außer dem Werten der Farbe. 
Alles Unwichtige stört die Konsequenz des Wichtigen. Daher 
muß ein konsequentes Bild abstrakt sein. Nur Wertung der 
Farbe. Wie das Farbmaterial entstanden ist, bleibt gleichgültig 
beim Bilde. Wichtig ist nur, daß durch Wertung aller Farben 
untereinander das für das Kunstwerk charakteristische Gleich* 
gewicht entsteht. Jedes Mittel ist recht, wenn es zweckdienlich 
ist. Ob der Künstler die im Bilde verwendeten Farbtöne selbst 
erkennt oder nicht, ist gleichgültig, wenn nur das Gleich* 
gewicht hergestellt wird. Was das verwendete Material vor 
seiner Verwendung im Kunstwerk bedeutet hat, ist gleich*
	        
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