Volltext: Neue Jugend (1-5;7-11/12)

Jüngstes Gericht 
(Nach einem alten Holzschnitt) 
Tot weste ich lange; 
enge Höhle bannte Geruch, 
feucht vermoderte Leichentuch, 
Totenkopf und Schlange. 
Erde brach; ein fahler 
Abend wetterleuchtet über kahler 
Landschaft; plärrt Posaune? — Schief 
flattert Engel, der die Toten rief. 
Weh, Geheul aus allen Wänden 
wird sein Bellen nimmer enden, 
bis ein böses Aug, auf uns gerichtet, 
uns vernichtet! 
A. E. Günther. 
Den Freunden. 
Unser Leben läßt uns Kämpfer einer Reihe wissen. 
Wir brauchen nicht die Kette zum Zusammenhalt. 
Das Wissen vom Freunde wird uns siegreicher 
Glaube sein. 
Nicht ist das „Leben“ von der „Kunst“ zu trennen. — 
Nicht kämpfen wir für dieses oder jenes. — 
Unser Sein ist Aufstieg. 
Unsere Aufgabe: helfen. 
Sehen wir: die Menschen untereinander in ihren Ge 
sprächen, in ihrer Not und ihrer Unklarheit sind das 
Kümmerlichste. 
Das Große kann erst sein, das zwischen ihnen fließt, 
das in ihnen ist; das mit tiefster Kraft zum Werke ge 
formt und gebändigt wird. Zum Werke, das Leben heißt: 
zur Tat. 
(Kein Zweifeln; Fragen: was ist das: Werk? —) 
(Denn es ist nicht mit dem Lächeln über unsrer Hände 
Tun Urteil und Meinung gesprochen. Wir sehen das Ar 
beiten, das Wirken und Formen der Menschen. Und vom 
Notsein der „Arbeit“ sind wir überzeugt.
	        
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