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III.
Heute war Bruno traurig. Ganz zusammengesunken saß
er hinter seinem Glas.
Er dachte an Grete.
Sie hatte schon mehrere Tage kein Geld mehr gebracht;
darauf hatte er sie geschlagen.
Da lief sie ihm davon, kam nimmer.
„Ich sollte nicht so grob gewesen sein — es ist wahr,
sie ist auch runzlig, ja
Plötzlich stand Grete da, setzte sich zu ihm, trank aus
seinem Glas.
„Ich hab jetzt Arbeit genommen!“ brummte er über
die Achsel weg.
„Du?!“
„Eines muß doch.“
„Freilich . . . aber . . . Du!!?“
„Es ist ja wahr, Du bist ja auch schon runzlig, nicht
mehr gerade anziehend!“
Das traf sie. Wie ein Schlag. Ein Stich. Sie goß ihm
ihm das Bier ins Gesicht, schrie, lief weg. Er ihr nach.
Der Wirt schlug Lärm.
Da waren sie auf der Straße. Wurden verhaftet. —
Eine große Menge Gaffer folgte — wie bei einem Grab
gang. —
Oskar Graf.
Der Künstler Richard Strauß.
Auftakt.
Indem wir einen Gott verkünden, müssen wir
Götzen vernichten und ihre Diener zu ihm ^rziehn.
Diener, das sind Menschen, die glauben wollen; den anderen,
denen das Göttliche nur Beitrag ist, müssen wir beiträg-
liches verständlich machen. Das heißt: ihrem Geist ent
sprechend Feinheiten übergehen und das Gut der Ober
fläche abheben.
1. Beiträgliches verständlich.
Was nicht überhaupt Musik in sich trägt, steht unter
dem Vieh. Kein denkendes Wesen weiß ich (sei es Hund 1
und Vogel), das nicht Musik gleich einem feinen Duft in
sich verschlösse.
Was nicht ernstes Musizieren im Herzen hat, ist dem
höchsten Tempel ein Fremdes. Somit ist dem Pöbel der