Volltext: Neue Jugend (1-5;7-11/12)

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Kriegsfreiwillige Dichter. 
Wie maßen sie mit klugen Händen 
die Zirkel und Parabeln unsrer Qual, 
und unser Schmerz und Stürmen war vor ihnen 
wie klare Hebel blinkender Maschinen. 
Sie fingen Weichheit an und wußten nicht zu enden; 
sie waren selbst zu weich für ihren Stahl; — 
es kam der Krieg; im Taumel nacktester Gefühle 
verrieten sie die schmerzliche und arbeitsame Kühle. 
Sie flohen an die Front, sich zu verlieren, 
doch vor dem hellen Schrei von jungen Offizieren 
hielt ihre Hoffnung kaum mehr stand, 
für das zu sterben, was sie nicht mehr überwand. 
Ihr ganz verlornen halben Mutes 
schon taub der Stimme ungeklärten Blutes 
und noch nicht stark genug, sie zu entbehren, 
zu tun, was Einsamkeiten eines Hirnes lehren. — 
So harren sie, bis sie die platzende Granate 
diskret verhüllt, das keiner mehr errate 
welche schmerzensvollen, müden Narren 
sie, die heldenhaften, lauten, waren. 
A. E. Günther.
	        
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