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Kriegsfreiwillige Dichter.
Wie maßen sie mit klugen Händen
die Zirkel und Parabeln unsrer Qual,
und unser Schmerz und Stürmen war vor ihnen
wie klare Hebel blinkender Maschinen.
Sie fingen Weichheit an und wußten nicht zu enden;
sie waren selbst zu weich für ihren Stahl; —
es kam der Krieg; im Taumel nacktester Gefühle
verrieten sie die schmerzliche und arbeitsame Kühle.
Sie flohen an die Front, sich zu verlieren,
doch vor dem hellen Schrei von jungen Offizieren
hielt ihre Hoffnung kaum mehr stand,
für das zu sterben, was sie nicht mehr überwand.
Ihr ganz verlornen halben Mutes
schon taub der Stimme ungeklärten Blutes
und noch nicht stark genug, sie zu entbehren,
zu tun, was Einsamkeiten eines Hirnes lehren. —
So harren sie, bis sie die platzende Granate
diskret verhüllt, das keiner mehr errate
welche schmerzensvollen, müden Narren
sie, die heldenhaften, lauten, waren.
A. E. Günther.