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Es klingt sicher ganz furchtbar, wenn ich als
sechzehnjährige© Mädel sage : "Ich bin vorbestraft!"
Und doch ipt es so, }inä an der Tatsache iat nicht
zu rütteln.vUnd Schuld daran ist unser kleiner
"Piter", dar einzige und verhätschelte Sohn dar
Familie Eosner, in Wahrheit ein Dackel, dessen
Länge man nach Metern misst und dessen frappante
Aehnlichkeit mit einer Riesenschlange oder dem so
oft gezeigten sechsbeinigen Ueberdackel nicht zu
leugnen ist. Er ist immer schön. Kr-ist^schon, wenn
er im rasenden Galopp seine vier krummen Beinchen
von sich wirft, er ist schön, wenn seine lange Oh
ren im Winde flattern oder wenn seine braunen, gros
sen Augen Dich grüssen und dazh sein Schwänzlein
gleich einer fremdartigen Fahne schwingt.- Es gibt
Leute,die behaupten, er sei verschimmelt oder ur
alt; aber das ist der Plebs, de'nn Piter ist ein
Tigerdachei und steht in der Blüte seiner Männer
jahre . -
An einem herrlichen Frühlingssonntag ging ich
mit dieser Perle aller Hunde spazieren. Auch an
Piter ging diese ungeahnte Frühlingssehnsucht nicht
unbemerkbar vorüber. Und vor einem Haus in der Ho
henstaufens trasse liess er seinen Gefühlen freien
Lauf,- --------
Warum auch nicht ? Er hielt es nicht für möglich,
dass Inn irgend ein Mensch in diesem so wichtigen
und unvermeidlichen Geschäft stören könne. Auch
ich hatte noch den festen Glauben an eine rücksichts
volle Menschheit.-- Schon Schiller hat festgestellt,
dass das Schicksal schnell schreitet. Auch mein
Verhängnis nahte in der Gestalt eines Schutzmanns.
Ein Schöneberger Schutzmann ! Was ahnte der von
der Tiefe einer Humieseele V Ungerührt zog er sein