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Von GoVi ^Ajzrulett
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Meine Geschichte V Jeh habe keine ! . Oder doch,
aber so alltäglich, ganz alltäglich,"
Er war während dieser Worte langsam durch das
Zimmer geschritten. Jetzt stand er am Fenster und
schaute mit nachdenklich, ja finster zusaimnengezo-
genen Brauen auf die schon herbetlich-trüb gefärbte
Strasse. Ueber der Nasenwurzel bildeten sich dabei
2 tiefe Furchen in Gestalt einer V. Plötzlich wandte
er sich kurz auf dem Absatz !
"Nun gut, ich will sie Dir erzählen!" -
Doch schon schien ihn sein sein schneller Entschluss
wieder gereut zu haben. Langsam, zögernd nahm er
wieder den Rundgang in dem wohnlich eingerichteten
Bib1iothekzimmer auf, blieb hier stehen, sah prüfend
ein ihm längst bekanntes, an der Wand hängendes Bild
an, schritt wieder weiter, hielt wieder an, betrach
tete söheinbar interessiert die Bücherrüoken seines
Schrankes und wusste offenbar nicht den rechten An
fang zu finden. Jch betrachtete, ängstlich in meinem
Klubsessel sitzend, nachdenklich forschend sein Ge
sicht. Ja, er war alt geworden ! Deutlich trat das
jetzt zu Tage, wo er ohnehin von der ermüdenden Be
rufsarbeit erschöpft war. Die feinen Falten um Mund
und Schlafen hatten sich vertieft und gaben seinem
Gesicht ein etwas grämliches Aussehen; in den klei
nen Schnurrbart und die noch immer reichlichen Haare
mischte sich schon bedenklich viel Grau. Auch seine
lange hohe Gestalt hielt er - wie es mir schien -
nicht mehr so gerade und straff wie einst. -
Nun Hess er sich langsam in einen der grossen
Sessel fallen und bedeckte müde die Augen mit der
Hand, Dann begann er» erst mit tonloser, langsamer
Stimme, dann immer mehr in Fluss geratend und sich dem
Gang der Erzählung anpassend:
"Dass Du 's nur weisst, mein Lieber, die Frauen spie
len in meinem Leben keine Rolle, Eine Liebesgeschich
te bekommst Du nicht zu hören.
(Fortsetzi;ng folgt).