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entsprechend dem Interesse ihrer Mitglieder mit Mansmus,
Wynekens freier Schulgemeinde, Literatur etc. beschäftigten
und auch Wanderungen unternahmen. Von Wien aus kam
die Anregung zur Gründung des „Grünen Ankers“, einer
Auskunftssteile für Jugendliche. Die Notwendigkeit dieser
Einrichtung dokumentierten zahlreich^ traurige Fälle der
letzten Zeit. Der grüne Anker, dem Leute angehören und
angehören sollen, die im öffentlichen Leben irgendwie her-
vorgetreten sind, will jedem, der sich um Rat an ihn wendet,
gleich, ob es in religiösen, moralischen, sexuellen oder
materiellen Fragen geschieht, nach bestem Können behilf
lich sein.
Bisher sprach ich fast ausschließlich von der Tätigkeit
des „Anfang“ und seiner Anhänger. Wenn ich das tat, so
geschah es in dem Glauben, daß die Leistungen einer
Gemeinschaft dem Außenstehenden oftmals ein besseres
Bild von ihrem Wesen zu geben vermögen, als viele schöne
Worte. Für den jedoch, der das Barbizonsche Wort: „Für
die Jugend durch die Jugend“ näher erläutert haben möchte,
Sei es kurz gesagt: Die Jugend, bisher in Schule und
Haus ein passives Material, in das Bildung und Erzihung
eingestanzt wurden, fühlt angesichts dessen, daß weder
Schule noch Haus im allgemeinen ihrer Pflicht in einer
Weise nachkommen, die für die Wahrung der Jugendlich
keit, des kostbarsten Gutes, das die Natur dem Menschen
verlieh, notwendig ist, das Bedürfnis, für sich selbst ein
zutreten und den Kampf gegen steinerne Konvention, gegen
lähmenden Zwang aufzunehmen, um in freiwilliger Kamerad
schaft im Schutz, Pflege und Förderung der Ihren zu
arbeiten. Der „Anfang“ ist, wie schon angedeutet, vor allem
eine Kampfschrift der Jugend in diesem, ihrem heiligen
Kampfe. Literarisch kann und will er sich nicht betätigen.
In diese Lücke könnte die „Neue Jugend“ eintreten. Mag
es auch bis jetzt noch nicht so scheinen, als ob hier der
selbe Wind wehe, wie im „Anfang“, mögen die Beiträge
bisher auch noch oft etwas Unjugendliches gehabt haben,
der Wille zur Jugendlichkeit ist vorhanden und ein Wille
ist viel, wenn nicht alles. So stehen denn diese Zeilen in
der neuen Jugend nicht als ein Zeichen irgend einer Stellung
nahme zum „Anfang“, sondern allein, um einer Bewegung
gerecht zu werden, deren Ideale ein jeder bejahen muß,
der an eine Zukunft der Jugend glaubt, an ihre Entwicklung,
an die wahre Größe und Reinheit ihres Wiollens.
—sch.