Drei japanische Utas
im Versmaß des Originals übersetzt von Jean Le Hogh.
K w a n k e.
Das rote Herbstlaub
Des Tanmke will ich den
Göttern opfern, da
Zur Feier ich die seidnen
Gebetsblätter heut vergaß.
No in.
Kahl steht vom Herbstwind
Umbraust der Mimuroberg —
Sein totes Laub hat
Die Wasser des Tatsuta
Mit brennendem Gold verbrämt.
Sakanoue No Korenori.
Als stände über
Dem Dorfe Joschino der
Weiße Frühmond, so
Glänzen die Dächer unter
Des Schnees glitzender Last.
Meeresstimmung.
Das Meer ist heute seltsam blank und eben —
Ich liege draußen an der Schärenbank
Und lausche:
Eine große Stimme spricht irgendwo —
Nun schweigt sie — jetzt beginnt sie wieder...
* * *
Wer gibt Dir so reiche Träume, Du?
Haben die Toten auf Deinem Grund noch nicht Ruh?
Oder sind es die Spiegelbilder
Der Wolkenkähne und der fernen Segel...
Oder vielleicht die fremden Vögel,
Deren Springen abends das letzte Rot
Ueber Deine grünen Schwellen bringen?
* * *
. . . . In den großen Muscheln am
Strand saust es —
J. L. H.
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