Volltext: Neue Jugend (1-5;7-11/12)

Warum trägt Ihre Frau nicht auch Ihren Namen? 
Ich wüßte nicht, wo man das anders kennt. 
Johannes: 
Gewiß, gnädige Frau, doch das wär’ nur der Rahmen 
für ein Bild von traurig-süßer Verbindung, 
für ein freieres Feuer von hellerem Licht. 
Frau Wegner: 
Aber Sie haben doch — ich begreife nicht — 
sich mir ganz anders vorgestellt — — 
Johannes: 
Es ist das einfachste von der Welt. 
Verstehen Sie nicht die hohe Verkündung? 
Was sagen Namen? — Ist nicht Gefühl 
menschlichen Ausdrucks höchstes Ziel? 
Frau Wegner: 
Also war sie soviel 
als Ihre Geliebte?! Und Ihre Empfindung 
Konnte für sie sich freier entfalten? 
Johannes (fährt mit der Hand über die Augen) 
fa. — Doch nun lassen wir diese Gestalten 
toter Liebe, deren Gewalten, 
ans zu erinnern, mir spukhaft scheinen; 
lassen wir die Gefühle, die alten, 
die verblassend schon in uns erkalten, 
lassen wir sie bei den Leichensteinen, 
bei den Toten und ihren Gebeinen, 
Vielleicht, daß sie sich auch vereinen. — 
Wir wollen nun aber nicht mehr weinen, 
wollen uns bei den Händen halten, 
Gemeinsames in uns verbinden, 
nichts ergrübeln — nichts durchgründen, 
nur eins fürs andere gleich empfinden. 
Frau Wegner: 
So wahr die Sprache, so rein der Klang, 
ich fühl ein Schweben wie Gesang, 
ich fühl’s in meinen Adern beben, 
und meine Nerven spür ich bang 
entgegensehnen neuem Leben. 
Der Glaube wächst in mir gewaltig, 
die Liebe ahn ich vielgestaltig. 
Was ich gewünscht, herbeigebangt, 
verheißt in herrlicher Bewegung 
mir hier die ungewohnte Regung,
	        
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