Volltext: Neue Jugend (1-5;7-11/12)

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sitzen ohne los zu kommen, und hier müssen wir Bewegun 
gen machen, die wir gar nicht wollen.“ — 
Bald kam das erste Marienbild und alle knieten nieder 
und beteten: „Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns, 
auch in der Stunde unseres Todes. Amen!“ 
Auch hier gab es niemand, dessen Kraft so groß ge 
wesen wäre, das Tagewerk in seinem Geiste schwingen 
zu lassen und so mußten sie weiterbeten, bis das vollendet 
war, was sie nicht ändern konnten. 
W. Heinle. 
Manifest des Willens. 
I. 
Nach dem Winter, der die Jugend tiefinnerst keimen 
sah, atmen wir; recken uns hochauf und reichen tausend 
Hände der unterdrückten Siegern. 
Unser Sein zu erleben, Werte zu schaffen und weiter 
zu kommen, sind wir gezeugt worden. 
Wir verhandeln nicht mehr in Schlagworten, und das 
Leben der Literatur haben wir hinter uns. 
Zu dem Erahnen und dem Willen der letzten großen 
Dinge kommen wir nicht durch Geschrei, Pathos, subalterne! 
Begeisterung, Religiosität; weder die Revolutionspose noch 
die Geste der Weltmänner besteht mehr für uns. 
Ernst und froh schreiten wir. 
Wir wissen, daß wir in einer Welt leben, die wir durch 
Verneinen nicht stürzen. — 
Wir leben am Anfang einer großen Zeit, die den Men 
schen von Kranksein zur Iristinktgesundung führen wird 
und weiter hoch hinauf wie wir es jetzt kaum ahnen. 
Unsere verfaulte Welt, die weder Kunst genug besaß, 
Menschliches zu schaffen, noch Größe und Liebe, die Natur 
zu sehen, wird von uns wachgerufen und aufgerüttelt werden. 
Wir werden scharf scheiden zwischen Intellekt und Seele, 
wissend, daß Fleischliches seinen Geist hat. 
Wir schauen den Menschen. 
Wir ahnen den Gott. 
Wir fanden unser Ich; und sind uns dessen bewußt. 
Nicht denken wir an aktuelle Politik. Das Jugendliche in 
uns ist nicht der Weg sondern die Bewegung. 
Jede Halbheit sehen wir. Lachen. Nicht ist solches
	        
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